Gut so: ein Spätburgunder aus dem Supermarkt

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2011 Jürgen von der Mark Pinot Noir (Rotwein, Baden, Deutschland)

Obwohl ein Wein aus dem Supermarkt gemeinhin eine Art „Persona Non Grata“ darstellt, gibt es glücklicherweise immer wieder Angebote, die mit solider Qualität erfreuen. Gut so, denn jeder kennt die Misere keinen Wein mehr im Haus zu haben und den Supermarkt vor Ort als einzig verbleibenden Ausweg zu betrachten. So erfreue ich mich schon seit Längerem an einem deutschen Spätburgunder, den es im festen Sortiment von Rewe zu kaufen gibt. Der „Master of Wine“ Jürgen von der Mark zeichnet sich für den gleichnamigen Pinot Noir verantwortlich und was er hier mit dem Traubenmaterial des Genossenschaft-Zusammenschlusses „Weinland Baden“ in die Flaschen gefüllt wird ist wirklich ordentlich. Mehr noch: Für nur 5,99 EUR erhält man einen Spätburgunder, der die typische Rebsorten-Charakteristik aufweist und wirkliche Trinkfreude bereitet. Daher war es nun endlich an der Zeit, dass ich meinen Lesern diesen lieb gewonnenen Alltagswein vorstelle.

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JvdMAus welchen Weinbergen die Trauben des Weines konkret stammen verrät uns Rewe nicht, jedoch entspringt ein Teil davon dem Kaiserstuhl und ein anderer dem badischen Landstrich Ortenau.

Sogar sanften Holzkontakt konnte der Wein genießen: In gebrauchten Barriques verbrachte der Wein 8 Monate. Eine Tatsache, die dem Wein sichtlich gut getan hat und den typischen Pinot-Charakter unterstreicht, aber nicht überlagert.

Für mich muss ein guter Pinot Noir insbesondere an der Nase überzeugen und möglichst diese Aromatik auch am Gaumen fortsetzen. Der Wein von Jürgen von der Mark macht das erstaunlich gut. Natürlich insbesondere in Anbetracht des wirklich erschwinglichen Preises.

In den mittlerweile recht sommerlichen Temperaturen ist ein fruchtiger Spätburgunder aus meiner Sicht genau das Richtige. Er ist alles andere als eine „Wuchtbrumme“ und kommt besonders zur Geltung, wenn er nicht zu warm getrunken wird. Demnach ein perfekter „Sommer-Rotwein“ und Grillbegleiter.

Der Pinot Noir von Jürgen von der Mark ist in allen Rewe-Filialen erhältlich und der aktuelle Jahrgang ist 2011. Allerdings tauchen ab und an noch Flaschen aus 2010 auf. Ich rate diese unbedingt dem 2011er vorzuziehen, da der ältere Jahrgang bereits gereifter und dadurch aromatischer wirkt. Der 2011er ist aber ebenfalls gut und wird in einem Jahr bestimmt ähnlich gut nachgereift sein.

Bitte ausprobieren und anschließend als Kommentar in diesem Beitrag berichten. Andere Meinungen würden mich sehr interessieren.

Weitere Supermarktweine, die ich derzeit gerne trinke:

Fritz Keller Grauburgunder von ALDI Süd, 5,99 EUR

Island Bay Sauvignon Blanc von Rewe, 5,99 EUR 

 

2011 Jürgen von der Mark Pinot Noir (Rotwein, Baden, Deutschland)

Auge: Brilliantrot mit hellen Reflexen.

Nase: Schöner Duft nach Erdbeeren, feuchter Erde, Kirschen und etwas Zedernholz.

Gaumen: Die Aromatik der Nase setzt sich am Gaumen fort. Die Säure sorgt für eine gut Klarheit und der Alkoholeindruck bleibt moderat.

Sonstiges: 100% Spätburgunder. Bei 16-18° Celsius zu trinken. Lagerbar bis mindestens 2015.

 

16 Punkte

 

Meine Einkaufsempfehlung:

Rewe

5,99 EUR/Fl. 

REWE FILIALFINDER

Stand: 17.07.2013

Weder der Weinlakai noch der WeinWisser sind im Handel tätig noch erhalten sie für Kaufempfehlungen irgendwelche Vorteile.

 

14 Kommentare

  1. Ich habe heute gegen drei persönliche Grundsätze verstoßen. Aber wenn Herr Treppenhauer was empfiehlt, hält mich nichts.

    1. Kaufe keinen Wein im SM (Supermarkt).

    2. Burgunder ist nicht mein Fall.

    3. Kaufe nicht bei Rewe, die haben nie das, was du suchst.

    Also, ich hab’s trotz Bauchschmerzen gewagt. Der Wein ist gut, für 6.- allemal, aber wie befürchtet, die Rebsorte einfach nicht meins. Ich habe den 2010er probiert. Ja, die Beschreibung passt, das war’s dann auch.

    Wer Pinot Noir mag, sollte zugreifen. Wer wie ich zögert, soll es lassen.

    Viele Grüße

    Oliver

  2. Der 2010er macht im Zalto-Burg. Glas nasal gesehen, also gerochen, eine erstaunlich gute Figur. Am Gaumen fehlt natürlich etwas Substanz, aber viel schlechter als die Basis-Qualitäten renommierterer Winzer wie Becker, Fürst oder Ziereisen ist dieser wirklich nicht. Hut ab, guter Tipp.

  3. Von 6 Testpersonen ( alle Weintrinker, aber keine Someliers ) ist dieser

    Wein als nicht besonders gut empfunden worden. Der Alkohol mit seinen

    13,5 % dominiert zu sehr. Zu schwer für einen Sommerwein ! Auch wäre

    mehr Frucht wünschenswert gewesen . Für uns enttäuschend ! Lieber

    ein paar Euro mehr bezahlen und dafür mehr Qualität.

  4. @ Wolfgang

    Danke für die Eindrücke? Bei welcher Trinktemperatur habt ihr den Wein in den Gläsern gehabt?

    Cheers

    Der Lakai

  5. Im Weinschrank bei mir gelagert über 3 Tage bei 20 Grad. Bis zum

    Öffnen dürfte er sich durch die jetzigen Temperaturen am Abend noch gering

    erhöht haben. War das zu warm ?

    Grüße Wolfgang

    • Ja, das war eventuell zu warm. Ich kühle mir Rotweine bei diesen Temperaturen ziemlich runter bzw. verfrachte ich sie in den normalen Kühlschrank. Der Wein kommt im Glas sehr schnell auf Temperatur, da trinke ich den ersten Schluck lieber etwas zu kühl. Denn der Eindruck von Alkohol wird mit steigender Temperatur immer präsenter.

      Ideale Trinktemperatur für diesen Wein 16-18 Gad, daher sollte der Wein unterhalb dieser Temperatur ins Glas.

      Vielleicht kommt der Wein so besser rüber. Einen Versuch ist es wert.

      Cheers

      Tobias

  6. Zu schwer war sicherlich übertrieben. Dennoch trinke ich angesichts der

    jetzigen Temperaturen liebend gern leichtere Weine.

  7. Hallo zusammen,

    ich habe eben nach dem Wein gegoogelt und bin so auf diese Seite gestoßen. Ich habe die Flasche weggeschüttet. Der Wein ist für 5,99 Euro wirklich nichts. Ich schließe mich dem Vorkommentar an: Die Fruchtnote fehlt, die Farbe geht eher in Rose über. Ich habe mit Supermarktweinen nie Glück, auch mit dem. Keine Empfehlung.

  8. Ich habe diesen Wein erst gestern (3.12.13) entdeckt und zur Probe einen mitgenommen, weil ich ein Pinotliebhaber, besonders der badischen, bin.

    Zu einem kräftigen Essen (Wildschwein) getrunken und sehr bedauert, daß ich nur 1 Flasche mitgenommen habe.

    Leute, der kam bei ca. 18 Grad schon nach 15 Minuten aus den Startlöchern.

    Habe vor Ort (Weikersheim usw.) schon viel teurere getrunken.

    Für den Preis sensationell gut, aber doch kein Sommerwein, geht’s noch !?

    Werde gleich beim Winzer ein paar Kisten ordern, wenn das geht.

    Zum Wohl allen Pinotfans.

    G.

  9. Ich trinke diesen Wein schon über 1 Jahr, nach dem ich auf der Suche nach einer preiswerteren Alternative zu den um einiges teureren Pinot`s aus Österreich war.

    Bekanntlich sind die Geschmäcker verschieden. Ich habe den Wein zu verschiedenen Gelegenheiten und Speisen getrunken und wurde nie enttäuscht. Auch eine Trinktemperatur unter 16 °C kann ich meinerseits empfehlen, vor allem im Sommer. Probieren geht über studieren. Niemand muss diesen Wein kaufen.

    Für mich liegt dieser Wein im Preis/Leistungsverhältnis im oberen Drittel. Ein Schraubverschluss wäre mir persönlich lieber. Ein Korkverschluss ist zum Teil nur noch Statussymbol.

    Zum Wohl

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