Blindverkostung: Die Portugal Gewinner Teil 2

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Weiß und Rot vom Douro

Die zwei ersten Gewinner-Weine der Dienstreise nach Portugal stehen seit vergangenem Montag fest und nun folgen zwei weitere Weine, die sich in der Blindverkostung durchgesetzt haben. Die heute präsentierten Weine stammen aus dem malerischen Douro-Tal und auch sie bieten ein hervorragendes Preis-Genuss-Verhältnis. Am kommenden Freitag wird noch ein weiterer Wein hinzukommen, der für viele Leser sicher eine kleine Überraschung darstellt. Alle bereits präsentierten Weine sind ab sofort bestellbar und die komplette „Gewinner-Kiste“ ist dann ab Freitag erhältlich.

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Erst Ende der Siebzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts wurde im Douro-Tal der Vorstoß gewagt, auch Rot- und Weißweine zu produzieren. Zuvor waren die mit Brandy auf knapp 20 Prozent Alc. Vol. „gespritteten“ Portweine das alles beherrschende Thema der Region. Es fehlte schlichtweg der kommerzielle Anlass, um der Produktion „normaler Weine“ Beachtung zu schenken.

Doch obwohl der extrem langlebige Portwein mit Recht heute noch einen legendären Ruf genießt, sinken die Absatzzahlen seit Jahrzehnten langsam, aber stetig. So ist es kaum verwunderlich, dass bereits 1979 mit der Gründung der DOC Douro der Grundstein dafür gelegt wurde, Weine mit größerem Verkaufspotential in der Gegend zu produzieren.

Im Laufe der Achtzigerjahre nahm das Unterfangen langsam Fahrt auf, und es entstanden die ersten Weine, die auch außerhalb Portugals Anerkennung erhielten. Dabei verlor man nie die Eigenständigkeit der Region aus den Augen. So werden auch die Weiß- und Rotweine vom Douro zum allergrößten Teil aus autochthonen Rebsorten hergestellt – also aus Trauben, die nur in der Gegend angebaut werden.

Beim Blick auf Bewertungen einschlägiger Weinkritiker spielen Weine vom Douro mittlerweile in der ersten Liga mit – auch wenn sie noch nicht über das Renommee ihrer europäischen Nachbarn verfügen.

Für Weintrinker eigentlich eine gute Nachricht, denn die Weine bieten – wie auch im Alentejo – einen sehr guten Gegenwert. Noch.

Unsere Verkostungen vor Ort haben dies untermauert und wir waren nicht sonderlich erstaunt, dass sich auch in der Blindverkostung Weine aus dem Douro durchsetzen konnten.

Die folgenden Gewinner-Weine sind, stilistisch betrachtet, ganz typische Vertreter der Region. Zudem überraschen sie mit einer Qualität, die in kaum einem anderen Anbaugebiet der Welt für so wenig Geld zu kaufen ist.

 

 

Gewinner-Wein #3
Sauber. Frisch. Aromatisch. Die perfekte Weißwein-Formel.
2015 Quinta do Crasto Flor de Crasto Branco (Weißwein, Douro, Portugal)

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Die Quinta do Crasto bot bei unserem Besuch nicht nur die schönste Aussicht überhaupt, sie machte mit den vorgestellten Weinen auch deutlich, dass ein Großbetrieb nicht zwangsläufig seine Qualitätsprinzipien aus den Augen verliert. Über eine Million Flaschen werden hier jährlich produziert, allerdings stammen diese auch von einer Riesenfläche: Beeindruckende 250 Hektar Rebfläche stehen zur Verfügung und so wird deutlich, dass der Ertrag pro Hektar keinerlei Anlass zur Kritik gibt.

Vielleicht lag es an dem sagenhaften Wetter mit schweißtreibenden Temperaturen, aber uns gefiel bei dem Besuch bei Quinta do Crasto besonders deren Einstiegs-Weißwein besonders gut. Natürlich stellt das Weingut hochwertigere Weine her, doch überzeugte der Flor de Crasto durch seinen absoluten sauberen, frisch- und fruchtaromatischen Stil. Dieses „Paket“ für knapp sieben Euro kaufen zu können, ist schlichtweg sensationell. Insbesondere wenn man weiß, dass es sich bei diesem Wein nicht um Massenware handelt. Er wurde per Hand geerntet und anschließend auf einem Laufband nochmals händisch selektiert.

Der Flor de Crasto besteht aus den autochthonen Rebsorten Rabigato, Códega do Larinho und Viosinho. So wundert es nicht, dass insbesondere die Frucht des Weines eine gewisse Eigenständigkeit hat. Aber vor allem tut er, was ein sommerlicher, frischer Weißwein tun sollte: Er überzeugt durch eine sehr saubere, eher schlanke Stilistik und verfügt über eine attraktive Frucht, die jeden Schluck aufs Neue interessant macht. Zudem verfügt er nur über 12 Prozent Alc. Vol.

2015 Quinta do Crasto Flor de Crasto Branco (Weißwein, Douro, Portugal)

Auge: Blasses Gold.

Nase: Sehr interessante Aromatik, die sehr weißfruchtig und floral anmutet. Insbesondere weiße Blumen, Honigmelone, Birne, und weißer Pfirsich setzen sich durch. Im Hintergrund auch etwas Zitronenabrieb und tropische Anklänge.

Gaumen: Sehr elegant wirkend mit schöner Mineralität und erfrischender Säure. Durch seine gute Struktur eignet er sich auch als Essensbegleiter. Im Abgang wirkt schön die Frucht nach.

Sonstiges: Besteht aus Rabigato, Códega do Larinho und Viosinho. Enthält 12 Prozent Alc. Vol. Bis 2017 zu trinken.

6,90 EUR/Fl.
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Gewinner-Wein #4
Körperreich mit satter Struktur und verführerischen Aromen

2014 Quinta do Vale Meão Meandro (Rotwein, Douro, Portugal)

DSC06278Die Quinta do Vale Meão ist ebenfalls ein Teil der Douro Boys und sie bildet quasi den geographischen Außenposten dieses illustren Zusammenschlusses. Schon recht weit den Douro hinauf ist die Quinta  vergleichsweise östlich gelegen und so ein Teil der Sub-Region „Douro Superior“.

Zugegebenermaßen ist der Meandro kein unbeschriebenes Blatt – schon lange räumt er immer wieder international Top-Bewertungen ab. Doch machte die Nominierung für unsere Shortlist nur deshalb Sinn, weil der Wein trotz der vielen Auszeichnungen nach wie vor ein exzellentes Preis-Genuss-Verhältnis bietet.

Dass er sich nun auch in unserer Blindverkostung durchsetzen konnte, unterstreicht seine Reputation. Er hat einfach alles, was man sich von einem Rotwein erwartet, den man ohne schlechtes Gewissen etwas regelmäßiger öffnen kann.

Insbesondere die zwölf Monate im Fass verleihen dem Meandro eine wunderbare Fülle, die aber nie zu fett oder anstrengend wirkt. Grund dafür ist sicherlich die Tatsache, dass die verwendeten Fässer zuvor bereits ein- bis zweimal eingesetzt wurden und so ihr Einfluss weniger stark ist.

Es ist ein Wein, der zweifelsohne die Visitenkarte der Quinta do Vale Meão darstellt, er soll den Einstieg in das Angebot des Weinguts leistbar machen. Denn der qualitative Abstand zu den noch hochwertigeren Weinen ist nicht so groß, wie es der preisliche Aufschlag vermuten lässt.

Beim Konsum des frisch abgefüllten 2014er ist zudem keinerlei Eile geboten. Er hat das Rüstzeug, noch ein Jahrzehnt im Keller eine tolle Entwicklung zu vollbringen. Über welchen Wein unter 15 Euro kann man das schon behaupten?

2014 Quinta do Vale Meão Meandro (Rotwein, Douro, Portugal)

Auge: Sattes Rubinrot.

Nase: Eindruck von schwarzen und roten Früchten, allen voran Kirschen und eingelegte Pflaumen. Ergänzt durch einen feinen, floralen Eindruck. Im Hintergrund auch Gewürznoten und Leder. Insgesamt ein sehr vielschichtiges Aromaspiel.

Gaumen: Sehr satt mit guter Struktur, dichtem Körper und sehr ernsthaften Tanninen. Die Säure hält gut stand und lässt den Wein nicht anstrengend wirken. Die Komplexität ist auch am Gaumen ein beeindruckender Faktor, der den Wein nie langweilig wirken lässt. Der lange Abgang ist noch von etwas jungen Tanninen geprägt, die aber durch eine frische Mineralität bestens aufgefangen

Sonstiges: Besteht aus 40% Touriga Nacional, 30% Touriga Franca, 20% Tinta Roriz, 5% Tinta Barroca, 3% Tinto Cão und 2% Sousão. Enthält 14 Prozent Alc. Vol. Bis 2027 zu trinken.

14,95 EUR/Fl.
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