Rosé von den Machern renommierter Kultweine!

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2006 E. Guigal Tavel (Roséwein, Frankreich)

Allein die Namen "La Landonne", "La Turque" und "La Mouline" treiben Weinkennern Tränen in die Augen. So verlockend und gleichermaßen aussichtslos ist es einen dieser Rotweine von der nördlichen Rhône im Laufe seines Lebens ins Glas zu bekommen. Meist ist da unter 500 EUR Flaschenpreis kaum etwas zu machen. Das verantwortlich zeichnende Weingut spielt aber glücklicherweise auch auf anderem Preisniveau mit – immer darauf bedacht ihr Top-Image nicht zu gefährden.

Guigal Tavel

Es wird wärmer in Deutschland und so bieten Roséweine eine tolle Alternative zum Roten. Und allen Rosékritikern sei gesagt: Nein, Roséwein ist nicht zwingend süß und Nein, Roséwein schmeckt auch nicht immer nach Erdbeere. Empfohlener Wein wird allen Roséwein-Gehemmten endgültig die Argumente entziehen. Ausprobieren ist dringend angesagt!

Das Weingut E. Guigal – benannt nach seinem Gründer Etienne Guigal – ist DIE Instanz an der nördlichen Rhône Frankreichs. Die Syrah-geprägten Weine der Appellationen Côte-Rôtie und Hermitage werden von kaum einem Weingut in ähnlicher Qualität abgeliefert.

Mittlerweile hat sich E. Guigal im gesamten Rhônetal breit gemacht und baut in zahlreichen Appellationen Wein an. Selbst ein Châteauneuf-du-Pape von der südlichen Rhône exisitiert im Portfolio. Eine Strategie, die darauf hinweisen könnte, dass sich um zu viele Dinge gleichzeitig gekümmert wird und so die Qualität der einzelnen Weine leidet. Dass dies nicht der Fall ist zeichnet E. Guigal in höchster Form aus.

Empfohlener Wein stammt nicht von der nördlichen Rhône, sondern ganz aus dem Süden des Flußlaufes – südwestlich des bereits angesprochenen Ortes Châteauneuf-du-Pape liegt die als Cru-Lage klassifizierte Appellation Tavel.

Hier wird ausschließlich Roséwein vinifiziert und die von hier stammenden Weine gelten gemeinhin als beste Roséweine Frankreichs. Irgendwie logisch, dass auch hier E. Guigal vertreten ist. Glücklicherweise mit dem Anspruch einen bezahlbaren Wein zu produzieren.

Die gute Nachricht für alle Skeptiker: Der Wein ist trocken und strotzt vor Aromatik. Keine künstlich wirkenden Fruchtaromen, sondern durch die Rhône-typischen Rebsorten Grenache und Cinsault hat man es hier mit einem kraftvollen und vielschichtigen Vertreter seiner Art zu tun.

Vielleicht an dieser Stelle ein kleiner Schlenker – was ist eigentlich Rosé? Rotwein mit Weißwein vermengt? Natürlich nicht.

Roséweine werden im Unterschied zu Rosé-Champagner ausschließlich aus roten Rebsorten hergestellt. Maßgeblicher Unterschied zur Herstellung zu Rotweinen ist die Tatsache, dass der Wein nur kurzen Kontakt mit den Traubenschalen bekommt. So werden diese in der Regel bereits nach 2-3 Tagen aus den Gärtanks entfernt. So bekommt der Wein die nur blass rote Farbe und ist insgesamt leichter und gefälliger.

Erst diesen Monat hat der Tavel von E. Guigal Wein 90 Punkte erhalten. Wohl gemerkt von dem geradezu punktegeizigen Team rund um Stephen Tanzer. Der Weinlakai hat den ultimativ günstigsten Preis recherchiert. Für diesen Wein nur knapp über 10 EUR zu bezahlen ist wirklich toll.

Noch ein Tipp: Rosé sollte nicht zu kalt getrunken werden. 12°C bis 14°C sind optimal.

2006 E. Guigal Tavel (Roséwein, Frankreich)

Auge: Dunkle, pink-melierte Farbe von Zwiebelhaut.

Nase: Orangenschale, rote Johannisbeere und Kirsche mit leichter Note von Geißblatt (Heckenkirsche).

Mund: Knackige rote Beeren und leicht bittere Kirscharomen werden mit Luftzufuhr präsent und entwickeln eine lebendige Mineralität im Abgang. Gute Struktur mit tiefer Aromatik von roten Früchten und einem Abgang mit sehr gutem Nachhall.

Sonstiges: Besteht aus 50% Grenache, 30% Cinsault, 10% Clairette, 5% Syrah und 5% anderen Sorten. In den nächsten 3 Jahren zu trinken.

90 Punkte

(Quelle: Josh Raynolds, Stephen Tanzer’s International Wine Cellar, Juni 2008)


Meine Einkaufsempfehlung:

Weinkonzept (120 Flaschen verfügbar)

12,89 EUR/Flasche zzgl. 6,90 EUR Versandkosten (ab 150 EUR frei)

Hier geht’s zu dem Wein

Stand: 10.06.2008. Nur solange der Vorrat reicht. Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

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2 Kommentare

  1. Hört sich interessant an

    und ist sicher nichts für den durchschnittlichen Rose-Liebhaber, der üblicher Weise auf diese lieblichen Dinger steht.
    Der vorgestellte Wein ist preislich aber an der Grenze für einen Rose, weshalb ich auf meine guten Erfahrungen mit einem ähnlichen Gewächs aus 100% Garnacha verweisen möchte, der im „Feinschmecker“ mal als Rose-Entdeckung vorgestellt wurde. Es ist der „Mediodia“ von Inurrieta, eine Bodega, die auch im Rotweinbereich über hervorragende Preis-Leistungs-Tropfen verfügt und er kostet weniger als die Hälfte. Der Beschreibung nach dürfte dieser dem oben vorgestellten ziemlich nahe kommen – abgesehen vom Preis ;-). Wer beide kennt – bitte Rückmeldung.

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