Wo Frankreich sich katalanisch anfühlt: Prolog im Roussillon

Der erste Bericht der Dienstreise zwischen Bergen und Meer

Die Abenddämmerung hat sich ans Auto geheftet und lächelt uns mit Schamesröte hinterher. Vom Mietwagen getragen eilen wir der Grenze entgegen, während sich die Pyrenäen wie von Schatten gezeichnet in die Kulisse schieben. Ein Streik der französischen Fluglotsen hat den spanischen Umweg über Barcelona notwendig gemacht. Und so nutzen wir die Fahrtzeit bis Perpignan, um uns plaudernd auf die Dienstreise einzustimmen.

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Die fünfte Dienstreise, die wir als Weinlakai und Adlatus unternehmen, führt uns ins Roussillon und den Languedoc, die sich gemeinsam gern als Weinsüden Frankreichs vorstellen. Mehr noch: Dieser Verbund stellt die größte Weinregion Frankreichs dar und ist damit knapp dreimal so groß wie alle deutschen Weinbaugebiete zusammen. Daher verbergen sich hinter der augenscheinlichen Einfachheit des großzügig verorteten „Sud de France“ eine reiche Vielfalt unterschiedlicher Appellationen und Terrains. Darunter sind einige dem deutschen Weingaumen durchaus geläufig – man denke an Corbières, La Clape – andere dagegen nahezu unbekannt. Und um jetzt die Verwirrung für den an Weingeographie Interessierten komplett zu machen, gibt es mit „Okzitanien“ und den „Pays d’Oc-Weinen“ noch weitere zu sortierende Begriffe. Dazu aber ausführlicher in unserem Infokasten.

Barcelona? Barcelona! Ein Streik verhindert die direkte Anreise in unser Zielgebiet

Mittlerweile haben wir die Grenzstation passiert und es geht wieder bergab, direkt ins Roussillon hinein. Weiter im Westen lässt sich noch der Pic du Canigou erahnen, der heilige Berg der Katalanen, der sich für uns erst morgen ins rechte Licht setzen wird.

Durch die Anreise via Barcelona ist es spät geworden an unserem Anreisetag. Perpignan erreichen wir erst kurz vor Mitternacht und die sich nach französischer Küche sehnenden Mägen knurren. So ist es fabelhaft und überraschend zugleich, dass uns mit dem Restaurant „La Fabrik“ noch zur späten Stunde ein wirklich genussvolles Betthupferl erwartet – natürlich inklusive Weinbegleitung.

Für uns ein uneingeschränkter Gastronomie-Tipp für Perpignan, den wir den Weinlakai-Lesern nicht vorenthalten möchten. (Mehr dazu im untenstehenden Infokasten)

Weinwissen
Appelationen von AOP bis IGP

Zunächst sind Roussillon, Languedoc aber auch Okzitanien geographische Namen für Regionen, die sich im Laufe der Geschichte herausgebildet haben. Dabei ist das katalanisch geprägte Roussillon klar vom französischen Languedoc unterschieden. Okzitanien bezeichnet dagegen einen Sprachraum, der sich unterhalb von Limoges über die gesamte Breite des Landes erstreckt, weshalb Bordeaux und Toulouse ebenso dazuzählen wie Marseille und Nizza. Ein unglücklich gewählter Sammelbegriff, denn mit Bordeaux oder der Provence hat die Dienstreise #5 rein gar nichts zu tun. Es bedarf folglich einer historischen und geographischen Kastration, um zu verstehen, dass sich mit der Weinherkunft „Pays d’Oc“ nichts anderes als IGP-Weine verbinden, die aus der Region vom rechten Ufer der südlichen Rhône bis zu den Pyrenäen stammen. Pays d’Oc ist also eine mehrere Appellationen übergreifende Indication Géographique Protégée, die fünf große Departements umfasst: Aude, Gard, Hérault, Lozère und Pyrénées-Orientales.

Die Pays d’Oc-Weine stehen offiziell auf derselben Ebene wie die traditionell ausgewiesenen IGP-Weine beispielsweise von der Côtes Catalanes oder aus dem Pay’s d’Herault. In der klassischen Qualitätspyramide liegen sie unter den AOP-Weinen. Allerdings entspricht diese klassische Abstufung nicht immer der gefühlten Reputation der Herkunftsbezeichnung, noch dokumentiert sie zuverlässig die geschmeckte Qualität der Weine, und auch so mancher Winzer nimmt den Unterschied zwischen AOP und IGP eher lax.

Château Montana: Ortslage mit Hofladen

Strahlender Sonnenschein begrüßt uns am folgenden Morgen. In das Blau des Himmels mischt sich ein Stich gleißenden Lichts, das der Landschaft schmeichelt, sie streckt und weitet. Wir sind auf dem Weg zum Château Montana in Banyuls dels Aspres, orientieren uns also wieder in Richtung der Pyrenäen. Um die Weine der Domaine direkt begrifflich einzunorden: Weine der AOC Côtes du Roussillon, die sogar die Ortslage Les Aspres nennen dürfen, sowie als IGP Côtes Catalanes klassifizierte Rote und Weiße geben die Verkostungspremiere der Dienstreise.

Traumhaft gelegen: Château Montana

Patrick Saurel, grau meliertes Haar, ist mit seinen 70 Jahren eigentlich ein „twenty something“ im Weingeschäft. Er habe schon verschiedene berufliche Leben gehabt, kommentiert er schmunzelnd, als wir um das Landhaus herum zu den Rebflächen spazieren. Vor rund 20 Jahren habe er seinen Beruf als Manager im Handel an den Nagel gehängt und sich mit dem Erwerb des Weinguts einen lang gehegten Traum erfüllt. Zum Traum zählt offensichtlich noch ein eigenes kleines Weinmuseum mit alten Gerätschaften und Informationsmaterialien zum Weinbau sowie zwei Gîtes – Ferienhäuser – und der Hofladen. Immerhin ist der Direktverkauf ex Château mit einem Absatzanteil von 30 Prozent wichtiger für Patrick Saurel als das Exportgeschäft. Ein willkommener Segen der touristisch attraktiven Lage nur gut zehn Kilometer von der Küste entfernt.

Patrick Saurel ist der sympathische Kopf hinter dem Weingut

Im Hofladen nehmen wir Platz für die Verkostung und beim schmeckenden Gang durch das Sortiment von Château Montana greifen wir einen ersten roten Faden der Dienstreise auf. Von unserer ersten Tour an der südlichen Rhône kennen wir die klassische Cuvée aus überwiegend Grenache, weniger Syrah und geringen Anteilen von Mourvèdre, Carignan oder Cinsault. Im Roussillon und auch im Languedoc kehrt sich dieses Verhältnis um und der Syrah tritt in den Vordergrund. Diese Rebsorte falle im Roussillon halt aromatischer aus als an der Rhône, bietet Patrick Saurel als Erklärung an. Tatsächlich treten die pfeffrig-würzigen Noten etwas zurück und das Aroma gewinnt mehr an Veilchen und dunkler Frucht. Es sind jedoch nicht die Syrah geprägten Weine, die uns bei Château Montana am besten gefallen.

Château Montana – die Weine

Eine bunte Mischung aus AOP- und IGP-Weinen erwartet uns bei Montana. Der 2015er „Les Aspres Silencio“ ist ein AOP Côtes du Roussillon und kommt daher in Bezug auf die Rebsorten recht klassisch daher: Dominiert von 60% Syrah und vermählt mit 40% Grenache. Dieser Wein erhielt zwar unlängst 89-92 Parker-Punkte, überzeugt mich aber in Sachen Preis-Genuss-Verhältnis nicht gänzlich. Zu fruchtintensiv, ja geradezu parfümiert wirkt der Wein auf mich. Dafür sind rund 20 Euro Verkaufspreis in meinen Augen zu viel.

Hingegen gefällt mir ein IGP-Wein sehr gut: Der 2015er „Soif des Hommes“ besteht aus 70% Merlot und 30% Cabernet Sauvignon. Letztere Rebsorte liefert einen spannenden, cassis-betonten Beitrag zu dem oftmals etwas langweilig wirkenden Merlot. Ein wirklich guter Wein, wenn auch nicht wirklich die Gegend repräsentierend. Bei dieser Qualität und einem Preis unter 10 Euro muss ich ihn für unsere Blindverkostung mitnehmen.

Château de l'Ou: Von Eiern und Fässern, Bergen und Meer

Es ist nicht weit bis zum nächsten Etappenziel, dem Château de L’Ou in Montescot. Rund um die Domaine herum sowie in den Bergen, im 40 Kilometer entfernten Saint-Paul-de-Fenouillet und Caudiès-de-Fenouillèdes, bewirtschaftet das Château de L’Ou insgesamt 40 Hektar auf sehr unterschiedlichen Böden. In Montescot ist der Einfluss des Meeres bestimmender, in den beiden anderen Weingärten prägen das Mikroklima in über 300 Meter Höhe und die Schieferböden die Weine.

Frauensache: Farbenfreude im Fasskeller

Im Keller fallen die farbig bemalten Fässer und Tanks auf. Reine Lust am Gestalten, kommentiert Johanna Faliu den Spleen ihrer Chefin. Doch die Fässer spielen auch so eine wichtige Rolle, denn sie dienen nicht nur der Reife, sondern die Weine durchlaufen in den Fässern auch die alkoholische Gärung. Am Ende der Vinifikation erscheint der Fassmacher, die Fässer werden geöffnet, man entnimmt die Reste des Gärungsprozesses und verschließt sie wieder. Eine runde Sache, wie wir bei der Verkostung feststellen. Oder aber eine ovale, denn inzwischen hätten sie auch sehr gute Erfahrungen mit Keramikeiern gesammelt, meint Johanna, die werden in Zukunft sicherlich noch wichtiger. Passt auch, schließlich leitet sich der Name des Châteaus vom benachbarten eiförmigen See ab.

Am liebsten machen sie im Château de L’Ou reinrebsortige Weine. Das wären zwar nur IGP-Weine, aber dem „nur“ fügt Johanna mit doppelten Augenaufschlag deutliche Anführungszeichen bei. Bei der anschließenden Verkostung sind es dann tatsächlich auch die IGP-Weine, die uns am meisten überzeugen. Darunter einer, der unserer Syrah-Frage eine ganz besondere Antwort gibt

Gastro-Tipp
La Fabrik: Katalanische Tapas & Weine in Perpignan

Unser Tipp in Sachen Essen & Trinken in Perpignan. Wer die Vielfalt auf dem Teller mag, dem seien die Tapas im „La Fabrik“ empfohlen. Klassisch à la carte geht auch, zudem wird ein wechselndes „Plat du Jour“ angeboten. Die Weinkarte setzt klar auf den heimischen Roussillon und führt solide Essensbegleiter wie auch bezaubernde Solotänzer, nicht umsonst nennt sich das „La Fabrik“ auch Weinbar. Längst hat sich die Location zum Geheimtipp in Perpignan entwickelt.
Das bedeutet: unbedingt reservieren!

La Fabrik
53 Avenue Maréchal Leclerc,
66000 Perpignan
Tel.: + (33) 4 68 64 24 04
Öffnungszeiten:
9.30 – 15:00 und 17:00 – 2:00 Uhr

La Fabrik auf Facebook

Château de L'Ou - die Weine

Bis auf einen Weißwein kommen hier nur IGP-Weine ins Glas. Und was für welche! Ich dachte die zweite Station der Dienstreise diente noch zum „Eingrooven“, doch weit gefehlt: Das Weinportfolio des Château de L’Ou verlangt mir bereits dermaßen viel Begeisterung ab, dass ich schon befürchte sie reiche nun nicht mehr bis zum Ende der Reise. Was hier insbesondere aus 100% Syrah in die Flaschen gezaubert wird ist absolut phänomenal.

Doch mein Liebling ist der 2015er „Secret de Schistes“ – dieses „Geheimnis von Schiefer“ zeigt nachdrücklich warum Syrah eine meiner favorisierten Rebsorten ist. Aromatisch unwahrscheinlich dunkelbeerig und vor Vielschichtigkeit strotzend. Im Abgang ewig lang und dennoch mit einer wohltuenden Frische; der Höhenlage sowie dem Schieferboden sei Dank. Oh mein Gott, der muss so was von mit. So absurd es auch klingen mag: Für 30 Euro Verkaufspreis ist der Wein ein Schnäppchen. Mit anderen Worten: er ist wirklich THE SCHISTES!

Bei aller Begeisterung über die Rotweine sei aber noch erwähnt, dass der weiße 2016er Chateau de L’Ou Blanc für einen Verkaufspreis von rund 10 EUR ebenfalls eine echte Empfehlung wert ist. Daher wird er für die große Vergleichsprobe auch eingepackt.

Johanna Faliu heißt uns bei Château de L’Ou willkommen

Domaine Lafage: Leidenschaft im großen Maßstab

Gegensätze ziehen sich an. Solange bis sie nebeneinander zum Liegen kommen. Linker Hand stehen die Gebäude aus dem 15 Jahrhundert mit Wehrtum und allem historischen Pipapo. Rechts schließen sich die unscheinbaren Hallen an, in denen die tief in die Erde gesetzte Kellerei untergebracht ist. Was von außen beliebig wirkt, lässt innen staunen. Modernste Kellertechnik reiht sich hier aneinander und das hat einen simplen Grund: Bei Lafage fürchtet man nichts so sehr bei der Weinherstellung wie unkontrollierte Oxidation.

Domaine Lafage: ein großer Betrieb mit großen Weinen

Gleich ein dutzend Mal haben wir die Gelegenheit, mit Jean-Marc seiner Philosophie nachzuschmecken. Dabei zeigt sich, dass er alle wichtigen Daten seiner Weine auswendig weiß: die genaue Zusammenstellung der Cuvée, das Alter der Reben und den besonderen Boden. Das wirkt souverän. Allerdings wirkte er vorhin, als wir aus der Ferne beobachten konnten, wie er mit Messbecher und Fassproben ausgestattet an den Cuvées des neuen Jahrgangs tüftelte, noch glücklicher.

Jean-Marc Lafage ist ein penibler Winemaker mit strikten Überzeugungen

Domaine Lafage - die Weine

Also, großes Weingut hin oder her, die Weine von Lafage sind durch die Bank weg auf einem erstaunlich hohem Niveau. Ohne Ausnahme! Wir treffen auch hier auf eine illustre Mischung aus AOP klassifizierten Weinen und den IGPs, die sich nicht so strikt an die geforderte Rebsortenzusammensetzung halten. Nur einen Wein von hier
mitzunehmen ist wirklich schwer.

Doch ich schaue einfach unbeirrt auf das Preis-Genuss-Verhältnis und da hat für mich ein Wein knapp die Nase vorn: Der 2015er „Nicolas“ IGP Côtes Catalanes besteht zu 100% aus Grenache, der zu 60% in großen und kleinen Holzfässern ausgebaut wurde. Der Wein besitzt eine wunderbare Kombination aus aromatischer Frucht und ernstzunehmender Struktur – das alles für unter 10 Euro.

Und eine Anekdote am Rande: Zwei Tage nach unserem Besuch bei Lafage twittert der Wine Advocate Schreiber Jeb Dunnuck den folgenden Tweet und vergibt wenig später in der aktuellen Ausgabe 92 Parker-Punkte. Mal schauen, wie sich der Wein blind schlägt.

Alte Rebanlagen der Domaine Lafage

Domaine Cazes: katalanische Grenzerfahrung zum Bio-Menü

Noch eine Etappe steht uns im Roussillon bevor: Zum Abendessen sind wir mit Lionel Cazes im zum Weingut gehörenden Restaurant verabredet. Das „La Table d’Aimé“ nimmt einen kompletten Flügel der Domaine Cazes mitten in Rivesaltes ein. Am Abend ist es leider zu kalt, um auf der schönen Terrasse im Innenhof zu sitzen, doch auch im Inneren finden wir ein behagliches Plätzchen. Lionel Cazes hat etwas von Orlando Bloom auf Katalanisch. Sein dichtes, in Wellen nach hinten fließendes Haar, der offene Blick aus hellen Augen und ein legerer Charme machen ihn zu einer einnehmenden Erscheinung.

Maison Cazes: Pioniere der biologischen Landwirtschaft

Bereits in der sechsten Generation macht die Familie Cazes Wein. Lionel selbst ist zudem einer der Pioniere des biologischen Landbaus im Roussillon. Seit dem Ende der 1990er Jahre führt er nun schon diesen Überzeugungskreuzzug und inzwischen gibt es ein dichtes Netzwerk von Herstellern und Verarbeitern. Die Qualität der Produkte ist schlichtweg besser, meint er, und dieses Restaurant sei ein Ort, an dem man die Menschen davon überzeugen kann. Zur Bio-Landwirtschaft und der Domaine kommt noch der Weintourismus, der für Lionel eine große Chance für das Roussillon und seinen Ruf im Ausland sei. Sein „Mas Latour Lavail“ vor den Toren Perpignans erhielt bereits 2010 die Auszeichnung als beste Weintourismus-Location Frankreichs. Das aufwendig restaurierte und stilsicher eingerichtete Guest House ist ein idealer Rückzugsort zwischen Meer und Weinreben. Auch wir sind von dieser Unterkunft begeistert und werden ihr Morgen einen Infokasten widmen.

Lionel Cazes ist der weltmännische Sunnyboy des Weingutes

Für uns gibt es erst einmal „Œuf mollet, coffret et espuma de pomme de terre à la fève, Tonka & chips de pommes de terres“ (Pochiertes Ei mit Kartoffel-Espuma, Tonkabohne und Kartoffel-Chips), gefolgt von „Joue de cochon Tirabuxo, sauce soubressade, chips de chorizo & panais en deux façons“ (Schweinebäckchen mit Soubressade-Sauce, Chorizo-Chips und Pastinake aus zwei Arten) und der Inhouse Weinbegleitung. Es wird ein anregender Abend mit dem bekennenden Katalanen, der Weinlieferungen nach Narbonne schon als Export verbucht – Scherz. Aber im Gespräch mit Lionel wird um so deutlicher, dass das Roussillon das Stück Frankreich ist, das sich eigentlich katalanisch (an)fühlt.

Das Restaurant La Table d’Aimé verwöhnt uns mit leckeren Schweinebäckchen

Cazes – die Weine

Die Weine während des Dinners zu verkosten war sicher nicht optimal seitens des Weinguts geplant, doch auch auf solche Umstände kann man sich einstellen. Das Portfolio von Cazes ist umfangreich – nicht zuletzt, da mittlerweile weitere Weingüter aufgekauft wurden und diese Weine nun auch unter der „Cazes-Flagge“ präsentiert werden.

Gut so, denn der überzeugendste Wein in punkto „bester Gegenwert“ stammt von einem Weingut, das noch nicht lange zu Cazes gehört. Der 2014er „Le Clos de Paulilles“ ist ein AOP Collioure und besteht aus 40% Grenache und jeweils 30% Syrah und Mourvédre. Die Grenache-Dominanz macht ihn eher untypisch für die Region, doch das macht rein gar nichts. Es ist ein dunkelbeeriger Wein mit schönen Floralnoten und eleganter Präsenz am Gaumen. Im Abgang ist er wunderbar lang, mit noch jungen Tanninen ausgestattet und überzeugt durch Frische. Da schmeckt das Essen gleich nochmal so gut. Ab auf die Shortlist damit!

Reise-Tipp
Collioure & die Côte Vermeille

Ein Abstecher nach Collioure ist nicht nur wegen der wunderbaren Lage zu empfehlen oder der vielen Fischrestaurants, die zu Weißwein begleiteter Mahlzeit laden. Collioure steht auch für die große Anziehung, die dieser Küstenstreifen mit seinem besonderen Licht auf Künstler ausgeübt hat.

Pablo Picasso und Henri Matisse waren hier, ebenso wie Georges Braque und Juan Gris. Wer beispielsweise dem „Chemin de Fauvisme“ folgt, läuft 20 Orte ab, an denen Henri Matisse und André Derain die neue Stilrichtung malend entwickelten. Ein offener Bildrahmen aus Metall zeigt den eingefangenen Blick der Künstler, jeweils daneben ist eine Abbildung des Originalgemäldes angebracht.

Der Streckenverlauf des Tages

1 KOMMENTAR

  1. Schön, diese Reise ist für mich ein bisschen wie „nach Hause kommen…“Schließlich wurde ich mit dem Languedoc-Roussillon in den 90ern „weinsozialisiert“. Neben dem Trinkregal steht noch eine Magnum vom 1996er Le Credo der Domaine Cazes.

    Bin schon auf die weiteren Stationen gespannt…

    Torsten „Der Priorat-Hammer“

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