Ein Meer an Wein: Vulkanisches von den Azoren!

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2015 Azores Wine Company Rosé Vulcânico (I.G. Açores, Azoren, Portugal)

Einige meiner Leser wissen es bereits aus dem sozialen Netzwerk: Die vierte Dienstreise des Weinlakai führt nach Portugal – genauer gesagt in das heiße Alentejo und das traumhaft schöne Douro-Tal. In den Vorbereitungen sondierte ich bereits jede Menge Weingüter und Weine. Ein Produzent, der bereits im Alentejo auf dem Programm steht, weckte durch ein Kuriosum im Vorfeld mein Interesse: Mit der „Azores Wine Company“ betreibt das Weingut Fitapreta eine Außenstelle inmitten des Atlantiks. Diese hochinteressanten Weine von der Azoren-Insel Pico konnte ich nun verkosten und der Rosé Vulcânico stellt so ziemlich alles in den Schatten, was ich jemals rosafarben im Glas hatte. Der Wein ist eine frische Meeresbrise, abgefüllt auf Flaschen. Dabei mit unwahrscheinlich zarter Frucht, einer beeindruckenden Eleganz und tatsächlich einem Hauch von Salzigkeit. Mir war sofort klar, dass ich diesen Wein meinen Lesern vorab vorstellen muss. Vor allem weil es den Wein bisher gar nicht in Deutschland gibt und von dem grandiosen 2015er überhaupt nur noch 600 Flaschen zu bekommen sind. Mein Tipp: Beeilen!
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VULCANICO_2015

Auf den vulkanischen Inseln, die ich eigentlich nur von dem Azoren-Hoch kenne, entstehen nur sehr wenige Weine, denn die Rebflächen sind klein, das Klima ist rau und die Böden extrem karg. Zudem stellt die Entfernung zum Festland (1.500 km) eine logistische Herausforderung dar. Sei es drum!

Der steinige, vulkanische Boden der Azoren ist eigentlich völlig unfruchtbar. Aber wie einem vielerorts auf der Welt gesagt wird: „Wenn gar nichts mehr wächst, pflanze Wein und das wird schon irgendwie gehen“.

Die Weinberge der Azores Wine Company stehen auf der zweitgrößten Azoren-Insel, Pico. Groß ist allerdings relativ, sie misst bescheidene 42 mal 15 Kilometer. Namensgeber der Insel ist der 2.351 Meter hohe Vulkan Ponta de Pico.

Die Weinstöcke für den Rosé Vulcânico ragen bis ans Meer heran und lediglich die niedrigen Mauern aus Vulkangestein lindern das unbarmherzige Inselwetter ein wenig. Eigentlich verrückt, hier den Versuch zu unternehmen Trauben reifen zu lassen. Die Temperaturen sind hierbei nicht das größte Problem, denn es ist eigentlich das ganze Jahr recht mild. Vielmehr ist es der stete Wind, das salzige Seewasser und die häufigen Niederschläge, die den Weinbau zum Risikokapital werden lassen.

azoren_weinberg
Auf der Azoren-Insel Pico: Mit Vulkangesteinmauern umgebene Weingärten.

Und nicht immer gelingt es, eine optimale Reife der Frucht zu erzielen – zumindest nicht bei allen Rebsorten. Vielleicht ein Grund dafür, dass man direkt auf eine ganze Reihe von Rebsorten setzt. Bei dem empfohlenen Rosé kommen sechs verschiedene zum Einsatz.

Aber wenn die Reife stimmt – und 2015 war auch auf den Azoren ein gutes Weinjahr – entstehen hier Weine, die einfach außergewöhnlich sind. Vor allem außergewöhnlich gut.

Mich persönlich hat insbesondere der Rosé so überzeugt, da die atlantische Frische, die unaufdringliche Frucht und dieser Anklang von Salz im Abgang bei diesem Weintyp besonders gut funktionieren.

Und ja, ich bin selbst kein ausgewiesener Rosé-Fan, aber Weine wie dieser machen einfach deutlich, wie unterschätzt diese Weingattung ist. Zudem wenn diese Qualität unter 10 Euro kostet (rabattierter Preis).

Nur noch eine Palette war von dem Wein zu organisieren und selbst die war eigentlich für einen anderen Kunden reserviert. Aber meine Begeisterung hat wohl dazu geführt, dass Gnade vor Recht ergehen konnte. Ein echter Glücksfall auf der einen Seite, aber auch eine schlechte Botschaft auf der anderen, da 600 Flaschen einfach nicht viel sind.

2015 Azores Wine Company Rosé Vulcânico (I.G. Açores, Azoren, Portugal)

Auge: Helles Rosa mit orangefarbenen Reflexen.

Nase: Aroma von Kirschen und reifen Erdbeeren. Im Hintergrund eine Pfeffernote und Anklänge von Jod. 

Gaumen: Wunderbar strukturiert mit einer herrlichen Frische. Dabei hält sich die Säure im Hintergrund und sorgt für eine beeindruckende Eleganz. Im klaren Abgang wirken die rote Frucht und leicht salzige Noten nach. Dadurch wirkt der Wein extrem „schluckanimierend.“

Sonstiges: Besteht aus Saborinho, Agronomica, Touriga Nacional, Trincadeira, Merlot und Syrah. Enthält 12,5% Alkohol. Bis 2018 zu trinken. Bei 10°-12° Celsius zu trinken.

10,50 EUR/Fl.
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Stand: 28.07.2016

1 KOMMENTAR

  1. Ich stimme Tobias voll und ganz zu, dieser Rosé von den Azoren ist ein echtes Kleinod und ein besonders interessanter Wein, der viel Raum für Entdeckungen bietet. Er lässt sich prima solo trinken oder bereichert nahezu jedes BBQ.

    Es klingt auf den ersten Blick komisch, wenn ein Wein als salzig bezeichnet wird. In diesem Fall ist es nicht komisch, sondern das besondere Tüpfelchen auf dem i.

    Schnell sein – ich bin mir sicher, dass dieser Wein in Null-Komma-Nix ausverkauft sein wird.

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