Rares Schätzchen aus dem Piemont!

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2008 Montalbera Ruchè di Castagnole Monferrato Laccento (Rotwein, Italien)

Luca Maroni ist einer der einflussreichsten Weinkritiker Italiens und der Weinlakai zog sein Urteil bereits bei dieser Empfehlung zu Rate. Dem heutigen Wein gibt er mit 98 Punkten eine exzellente Bewertung und erklärt ihn kurzerhand zum besten Wein Italiens in 2010. Der "Laccento" stammt aus dem Piemont, ist aber alles andere als der typische Piemont-Wein a la Barbera, Barolo oder Barbaresco. Er wurde aus der nur wenig bekannten Rebsorte Ruché vinifiziert und kommt völlig ohne Holzeinsatz aus. Das Ergebnis ist ein faszinierender Wein mit einer betörenden Aromatik und einer unglaublichen Struktur.

Ruchè di Castagnole Monferrato ist ein DOC-Gebiet im italienischen Piemont und umfasst nur 15 Hektar Rebfläche. Die Rebsorte Ruché ist hier die vorherrschende Rebsorte, die sowohl trocken als auch restsüß vinifiziert wird.

Ihre typische Charakteristik ist ein extrem floraler Duft, der häufig an Rosen erinnert. Um dieses außergewöhnliche Aromaprofil nicht unnötig zu überdecken, verzichten viele Winzer auf den Einsatz von Holz. Da Ruché trotzdem sehr körperreich und langlebig ist, entstehen aus dieser Rebsorte sehr ungewöhnliche Weine, die durch Ihren wunderschönen Duft zu verzaubern wissen.

Ruché wurde wahrscheinlich im 18. Jahrhundert aus dem Burgund in das Piemont gebracht und erst seit den 1970ern erfreut sich die Rebsorte wieder größerer Beliebtheit. Diese Popularität sorgte dann schließlich für die Einrichtung eines DOC-Gebiets Ende der Achtziger.

Seit 2001 ist vorgeschrieben, dass die Rotweine des Gebiets mindestens 90% Ruché-Trauben enthalten müssen. Der übrige Teil ist dem Ermessen des Winzers überlassen. Meist kommt allerdings Barbera oder Brachetto zum Einsatz.

Der Laccento ist einer der Toppweine der Agricola Montalbera und seine Gesamtproduktion reicht pro Jahrgang für lediglich 8.000 Flaschen. Der Wein besteht aus 100% Ruché und hat in der Mazeration 12-14 Tage Schalenkontakt. Anschließend wird er in Edelstahltanks ausgebaut und bevor er in den Verkauf gelangt, reift er rund 12 Monate in der Flasche.

Auch wenn der Wein mit 20,- EUR nicht billig ist, so ist er trotzdem als günstig zu bezeichnen. Es ist kein Wein zum "Nebenhertrinken", sondern ein ganz besonderer Genuss, der bei jedem Schluck wieder aufs Neue Spaß macht. Zudem ist der Wein bereits jetzt sehr gut zu trinken, macht aber durch seine leicht bitteren Tannine klar, dass er auch noch in vielen Jahren ein Genuss sein wird.

Es müssen ja nicht gleich 12 Flaschen sein, doch empfehle ich zumindest 3 Flaschen zu kaufen. Eine zum Sofortprobieren, eine zum Nachverkosten in 1-2 Jahren und eine dritte für den "Keller".

2008 Montalbera Ruchè di Castagnole Monferrato Laccento (Rotwein, Italien)

Auge: Violett-Rot.

Nase: Florale Aromen von Veilchen, Jasmin und Rose. Zudem Erdbeeren, Süßkirschen und ein wenig Anis.

Mund: Am Gaumen setzt sich ein frischer Eindruck von roten Beeren und Blumen fort. Eindrucksvoll dichte Struktur mit noch jungen, leicht bitteren Tanninen und einem sehr langen Abgang.

Sonstiges: Enthält 100% Ruché. 14,5 Alkohol.

98 Punkte

(Quelle: Luca Maroni, Annuario dei Migliori Vini Italiani 2010)


Meine Einkaufsempfehlung:

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Stand: 08.03.2010. Nur solange der Vorrat reicht. Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

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8 Kommentare

  1. Zu hoch bepunktet?

    Der Wein kostet vor Ort etwa 10 Euro (für diesen Preis habe ich ihn gekauft).
    Die Bewertung halte ich jedoch für leicht übertrieben: 88-90 Punkte gestehe ich ihm zu. Die 98 Punkte sind einfach zu hoch gegriffen – die Nähe zu 100 Punkten ist fatal, da kommen doch noch einige andere Weine, die über dem L’Accento liegen, in Betracht und für die reicht dann die Punktescala nicht mehr aus. Ein toller Nischenwein, der zu einem kräftigen Essen gehört und mit seinen 14,5 Volt schon ein Blockbuster ist.

  2. 14,5%

    Ich will hier über keinen Geschmack urteilen aber müssen es denn immer Weine mit solchem Gehalt an alc.% sein?. Man(n) hat ja fasst den Eindruck, dass nur noch Weine mit über 13,5 vol% überhaupt noch trinkbar sind! Ich halte diesen weltweiten Trend – auf viel alc.% auszubauen – für Schade und werde mich diesem flachen Verkaufstrend bzw. „Gaumentrend“ nicht anschliessen. Beste Grüsse Andreas

  3. zu hoch bepunktet?

    Gut das ich den Wein vor diesem Eintrag bestellt habe, hätte ich vielleicht sonst nicht gemach. Habe den Wein heute deshalb auch sehr skeptisch verkostet. Was erwaret mich den nun, die Offenbahrung laut Weinlakai oder eine radikale Fehleinschätzung des Herrn Maroni.
    Ergebnis – unglaubliche, sagenhafte Aromatik – sicherlich ungewöhnlich also nicht für MAINSTREAM Trinker. Die sollten auch bei Fruchtiger Vanille und etwas MArmelade bleiben. Wem sich jedoch die feine elegante Aromatik erschließt und die geniale Vielfalt der Nuancen, der freut sich über ein fantastisches Schnäppchen.
    Ist mir auch egal ob der Wein in Italien nun 10 € kostet oder 20. Fakt ist der Wein ist deutlich mehr Wert und für 10 € komme ich auch nicht nach Italien und zurück.
    Fazit: Weinlakai – weiter so mit Deinen Tipps ich folge Dir.

  4. @ diebo

    Ja, Du hast alles richtig gemacht! Das eigene Urteil zählt, alles andere ist Makulatur. Und Negativgerede – welcher Art auch immer – ist bei diesem Wein wahrlich unangebracht. Heute den Rest meiner Musterflasche probiert und der Wein präsentiert sich noch eindrucksvoller als je zuvor. Nach drei Tagen an der Luft!
    Glückwunsch an alle Käufer, der Wein ist fast ausverkauft.
    Cheers
    Der Weinlakai

  5. Da bin ich ja mal gespannt

    Wir fahren jedes Jahr nach Italien und nehmen auch immer eine gute Flasche Rotwein mit (oder kaufen die vor Ort), um den Urlaub richtig einzustimmen. Da ich vor kurzem über den Weinlakai gestolpert bin und endlich vernünftigen Wein zu einem guten Preis bekomme (hab lange danach gesucht), freue ich mich jedesmal wie ein Schnitzel auf die Weinlieferungen. Zurück zum Urlaub: wir werden dieses Jahr das Piemont-Schätzchen mitnehmen und sind schon wahnsinnig gespannt. Ich denke, zum Wein muß auch die Umgebung und Stimmung passen und was gibts da Schöneres als gut alt Venedig. Werde berichten, aber ich denke jetzt schon, daß wir auf jeden Fall nicht enttäuscht sein werden. Ach, wann ist es endlich Juni……
    Grüße und weiter so, Weinlakai,
    Chriss

  6. Na ja…

    Habe mich schon über viele gute Empfehlungen des Weinlakaien gefreut, aber diesen Wein finde ich nichts Besonderes. Er schmeckt für mich nicht viel anders als ein typisches Produkt aus der Sangiovese-Traube, rauh und relativ undifferenziert. Meiner Ansicht nach ist der Wein nicht mehr wert als die 10 Euro, die einer der Vor-Kommentatoren als Preis vor Ort angegeben hat.

  7. Kauf in Italien

    Wenn ich nach Italien fahre, so nehme ich von Zuhause den Wein mit, da man in Italien, bis auf sehr, sehr wenige Ausnahmen, deutlich höhere Preise bezahlt.
    Bei einigen Cooperativen mag das anders sein, aber ich habe oft die oben genannte Erfahrung gemacht.
    Bei einem Gespräch in einer Vinothek am Lago Maggiore, der Besitzer ist ein guter Bekannter meiner Eltern, konnte der nur über die Preise staunen, für welche man in Deutschland die gleichen Weine erhält.
    Vielleicht werde ich an einem Tag mit schlechtem Wetter mal ins Monferrato fahren, um dort bei dem genannten Winzer die Preise zu erfragen… und dabei in meiner Lieblingscoop. einen herrlich gemachten Barbera zu erstehen 😉
    Schön finde ich es auch, dass Gattinara wieder auferstanden ist. Auf dem Rückweg werde dort auch noch kurz einkehren. Tipp: Im September steppt in Gattinara der Bär!!!

  8. Meine Frau und ich haben gestern Abend eine Flasche Rotwein geöffnet. Es war eine geschenkte Flasche, welche wir unbedarft und ohne Erwartung geöffnet und eingeschenkt haben.

    Und…

    …es war einn Gaumenerlebnis der besonderer Klasse. Wir hielten beide ‚inne‘ und waren entzückt ob des Duftes, der eindeutigen und vielfältigen Geschmacksnoten und des vorzüglichen Abganges.

    Es war ein Flasche Ruche Laccento Montalbera 2008 …

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