Perfektes Revival: Nochmals 100 Kisten!

2

2009 Château de Segries Clos de l’Hermitage (Rotwein, Frankreich)

+++ AUSVERKAUFT +++

Fast exakt zwei Jahre sind vergangen seitdem ich diesen Wein aus Côtes du Rhône als 2007er-Jahrgang empfohlen habe. Der Artikel ist hier zu lesen. Die damals verfügbaren 100 Kisten sowie 50 zusätzlich beschaffte 6er-Pakete waren im Nu ausverkauft. Kein Wunder, denn der 2007er war und ist großartig. So ist es für mich eine besondere Freude, heute den Jahrgang 2009 erneut meinen Lesern vorstellen zu können. Insbesondere, da ich den 2009er Clos de l’Hermitage dem 2007er sogar vorziehe. Wieder gibt es den Wein von Ex-Formel1-Fahrer Jean Alesi in der Original-Holzkiste, und trotz Preiserhöhung des Châteaus über die letzten zwei Jahre müssen die Weinlakai-Leser bei dem genannten Händler  keinen Cent mehr als zuvor  bezahlen. Und alle Leser, die langsam das Gefühl bekommen, der Weinlakai empfehle nur noch 6er-Pakete, täuschen sich.

+++ Hier den Weinlakai-Newsflash abonnieren +++


Direkt zum beliebten Punktethema: Den 2007er Clos de l’Hermitage bewertete Robert Parker mit 94 Punkten und der heutige Wein erhielt 93. Warum mir der 2009er trotz dieser leicht geringeren Bewertung seitens des Weinpapstes besser gefällt, zeigte ein blind durchgeführter Vergleichstest zwischen den Jahrgängen 2007, 2008 und 2009. Diese Jahre im südlichen Rhône-Tal wurden vom Wine Spectator mit 95 (2007), 88 (2008) und 93-96 (2009) Punkten bewertet, und so hatte ich bereits eine gewisse Erwartungshaltung.

Der Wein in Glas 1 war ein wahrer Bolide mit recht ungezügelten, leicht bitteren Tanninen und einem sehr druckvollem Abgang mit komplexer Aromatik. Der Wein in Glas 2 wirkte deutlich frischer, fruchtbetonter und vor allem balancierter, aber ohne Komplexität vermissen zu lassen oder im Abgang deutlich kürzer zu sein. Dem Wein im Glas 3 fehlte es im Vergleich zu den anderen Kandidaten an allen Ecken und Enden. Er wirkte geradezu wässrig und war zu stark von seiner eindimensionalen Frucht dominiert.

Wein 1 musste 2007 sein, denn der gesamte Jahrgang steht für fette, alterungsfähige Weine. Nun hoffte ich sehr, dass Wein Nummer 2 der 2009er war, da er mir mit Abstand den schönsten Trinkgenuss bot. Wein 3 würde ich wohl kaum meinen Lesern empfehlen können.

Meine Vermutungen wurden bestätigt und ich muss sagen, dass ich insbesondere den Vergleich zwischen 2007 und 2009 als sehr aufschlussreich empfand. Der hoch gelobte 07er ist zwar sehr körperreich, doch wirkt er derzeit etwas unharmonisch. Die Tannine sind zu bitter und auch der Alkohol scheint nicht sehr gut eingebunden zu sein. Bei meiner Verkostung vor zwei Jahren hatte der Wein zwar auch das Prädikat „zu jung“ verdient, doch war er damals deutlich fokussierter. So ist der jetzige Eindruck sicher nur die Momentaufnahme eines klassischen Reifeverlaufs: Eine zugängliche Fruchtphase zu Beginn und dann bis zur eigentlichen Reife ein Wechselspiel zwischen verschlossenen, unbalancierten, aber auch wieder attraktiven Phasen. Daher mein Rat an alle Besitzer der 2007er: Lassen Sie ihn noch mindestens zwei Jahre im Keller schlummern. Beim Kauf des 2009er lohnt allerdings der blind durchgeführte Vergleich.

Aber genug zu dem 2007er und mehr zu der aktuellen Empfehlung. Der 2009er Clos de l’Hermitage profitierte von recht kühlen Nächten im August, die den Säuregehalt der Trauben auf einem perfekten Niveau hielten. Der Wein ist zwar keinesfalls säuerlich, doch wirkt er eben nicht zu überladen oder alkoholisch. Für einen solch jungen Wein wirkt er überraschend leichtfüßig und elegant. Der lange Abgang mit der tollen Kräuter- und Gewürz-Komplexität überrascht förmlich, da man aufgrund der Feinheit einen eher schlanken Wein vermuten könnte.

Dass Robert Parker dem 09er im Vergleich zu dem 2007er einen Punkt weniger gibt, stützt leider das Klischee, er würde fette, extraktreiche Weine den etwas grazileren Vertretern vorziehen. Für mich ist der zwei Jahre jüngere Wein zum jetzigen Zeitpunkt die deutlich bessere Wahl. Man sollte sich allerdings im Klaren sein, dass man diesen Wein zwar noch viele Jahre lagern kann, es aber sehr schwer fallen wird, die Finger von diesen leckeren Fläschchen zu lassen.

Die Stilistik des Weines ist deshalb so attraktiv und zugänglich, da sie eine Kombination eines sehr internationalen Stils mit der klassischen Provence-Typik ist: Auf der einen Seite herrliche Aromen von Brombeere, Cassis und Lakritz, auf der anderen Seite der schöne Garrigue-Duft von Lavendel, Kräutern und Kirsche.

Die Weinberge des Château Segries, auf dem der Clos de l’Hermitage wächst, sind insgesamt nur vier Hektar groß. Per Hand wurden hier die Trauben für den 2009er geerntet und pro Hektar ergaben sich hieraus 40 Hektoliter Most. Ein Wert, der von strenger Selektion zeugt. Die Maische blieb dann 21 Tage lang mit den Schalen in Kontakt, um möglichst viel Extrakt und Aroma aufzunehmen. Anschließend wurde der Wein 11 Monate in Eichenfässern ausgebaut, die zu 25% neu waren.

Ich empfehle den Kauf dieses Weines nicht nur den Lesern, die vor zwei Jahren leer ausgegangen waren, sondern auch den stolzen Besitzern des Clos de l’Hermitage aus 2007. Es wird sicher spannend, das Leben dieser beiden Weine parallel zu verfolgen.

Mir ist bewusst, dass 100,- EUR eine gewisse Investition darstellen, doch erhält man dafür nicht nur einen ganz besonders guten, sondern auch einen raren und in Deutschland schwer erhältlichen Wein – einmal von dem fantastischen Ritual des Öffnens einer Holzkiste mit Wein ganz abgesehen.

Bitte beachten Sie, dass Sie den Wein jetzt schon ordern können, er aber erst in der Woche ab dem 12.09.11 in die Auslieferung geht.

2009 Château de Segries Clos de l’Hermitage (Rotwein, Frankreich)

Auge: Dichtes Rubinrot/Violett.

Nase: Schwarzer Trüffel, Brombeeren, Cassis, Lakritz, subtiler Grillrauch und Noten von Graphit.

Gaumen: Gewürze, Kräuter, Lavendel und Kirschwasser. Körperreich, reichhaltig und kraftvoll im Abgang.

Sonstiges: Besteht aus gleichen Teilen von Syrah, Grenache und Mourvedere. Bis mindestens 2016 zu trinken.

93 Punkte

(Quelle: Wine Advocate, Robert Parker, Juni 2011)

Meine Einkaufsempfehlung:

Lehmkuhl Feine Weine

100,- EUR für 6 Flaschen in der Original-Holzkiste inkl. Versand

Zuteilung nach „first come, first serve“ Prinzip

(Entspricht 15,- EUR/Flasche und 10,- EUR Versandkosten)

Ab KW 37 (12.09.-) lieferbar!

Ausverkauft!

Stand: 31.08.2011

Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

2 Kommentare

  1. Hallo an alle Weinlakai-Leser
    ich bin beeindruckt, wie viele Weinlakai-Interessenten die Blogs lesen. Nicht die 100 Kisten sondern bis jetzt 140 Kisten haben ihre Kunden gefunden. Es waren viele neue Leser dabei, aber auch die alten Kunden aus dem Jahr 2009. Vielen Dank für Ihre Treue.
    Inzwischen sind mehr als 110 Kisten auf dem Weg. Der Rest wird in den nächsten Wochen wunschgemäß ausgeliefert bezw. versandt.
    Herzlichen Dank -Mit freundlichen Grüßen Helmut Lehmkuhl-Feine Weine
    http://www.bourdic.de

    P.S. für Robin Schulz aus München – Ich vermisse Ihren Kontakt

  2. Guten Abend Herr Lehmkuhl,
    Lange ist es her! Es hat mich ja sehr gefreut, Ihr „P.S.“ zu lesen. Die Arbeit hatte mich vollkommen absorbiert, deswegen habe ich lange nicht mehr im Intenet gesurft.
    In einer Email mit Anne hatte ich Ihren Namen erwähnt, was zu einer sehr erfreuten Antwort von Anne geführt hatte. Sie scheinen ein sehr langjähriger Händler der Segries-Weine zu sein, wie sie mir schrieb.
    Ich hatte für uns und für Freunde 2x direkt bei Anne bestellt, wa jedes Mal wunderbar klappte. Vom Clos haben wir noch 2005er, 2007er und 2009er, worauf ich mich jedes Mal sehr freue.
    Ihnen einen schönen Herbst mit reichlich Gaumenfreuden
    Robin Schulz

Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.