Australian Black Beauty!

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2006 Wynns Coonawarra Estate Cabernet Sauvignon (Rotwein, Australien)

+++ AUSVERKAUFT +++

Australische Rotweine, insbesondere Shiraz und Cabernet Sauvignon, sind in vielen Fällen perfekte Kandidaten, um Einsteiger in die Materie Wein restlos zu begeistern. Gründe dafür sind die intensive, marmeladige Frucht und der kräftige Eindruck am Gaumen, die viele sonnenverwöhnte Australier aufweisen. 16% Alkohol und mehr sind hierbei keineswegs die Ausnahme. Dieser Stil von Wein ist auf der einen Seite zwar sehr faszinierend, doch wird man ihm auch schnell überdrüssig. Die Frucht wirkt bereits im Laufe des Konsums einer einzigen Flasche anstrengend und hinterlässt häufig einen unangenehmen Eindruck von (Extrakt-)Süße. Mal davon abgesehen, dass der hohe Alkoholgehalt oft schlecht eingebunden ist und mit der Zeit ein Brennen im Hals hinterlässt. Englischsprachige Weintrinker nennen solche Weine „hot“. Aber bevor ich mich in diesen Schilderungen verrenne: Heutiger Australier ist ein tolles Beispiel dafür, dass es Down Under auch anders geht. Für den Weinlakai keine grundsätzliche Überraschung, doch hatte ich noch nie einen so guten Australier in diesem Preisbereich im Glas. Abgerundet wird diese Jancis-Robinson-Entdeckung durch eine klasse Sonderaktion, die der empfohlene Händler exklusiv den Weinlakai-Lesern anbietet: ein versandkostenfreies 5+1-Paket!

Auch wenn die vielen Sonnenstunden in Australien unsere deutschen Voraussetzungen für Weinbau geradezu düster aussehen lassen, so stellt dieses Klima für Winzer nicht selten ein echtes Problem dar: Wenn die Trauben zu schnell reifen und man den optimalen Lesezeitpunkt verpasst, sind die Trauben zu süß und enthalten nur noch wenig Säure. Resultat sind Weine mit extrem hohem Alkoholgehalt, zu viel Fruchtextrakt und fehlender Frische. Wie gesagt, betört zunächst die intensive Frucht an der Nase, so lässt sich doch einem solchen Wein auf Dauer wenig abgewinnen.

Für meine heutige Empfehlung trifft dies deshalb nicht zu, weil der Wein genau diese Negativeigenschaften nicht hat. Vielmehr liefert er alle positiven Seite eines australischen Rotweines: Eine betörende Frucht mit rotbeeriger Konzentration und leichtem Minzduft sowie eine merkliche, aber toll eingebundene Holzaromatik. Am Gaumen und auch im Abgang zeigt der Wein eine schöne Frische und keineswegs einen störenden Eindruck von übermäßigem Alkoholgehalt.

Der Cabernet Sauvignon von Wynns wurde letzten Monat von Jancis Robinson als „Wine of the Week“ ausgezeichnet. Sie kommentierte, er sei ein „extremely serious wine and yet is priced as though it were almost frivolous“. Damit nicht genug: „There is nothing oversized, overripe or ‚hot-tasting‘ about this wine – and nor is it plagued by the excessive mintiness that can sometimes detract from some Australian Cabernets“.

Jancis Robinson hat den 2006er Cabernet Sauvignon von Wynns innerhalb der letzten zwei Jahre einmal mit 18 und einmal mit 17 von 20 Punkten bewertet. Ein erstaunlich hoher Wert für einen Wein dieser Preisklasse, insbesondere wenn man weiß, dass die Britin sehr vornehm mit der Punktevergabe umgeht. Beleg dafür ist, dass Jancis Robinson in Ihrer Karriere erst 66 Weinen die Höchstpunktzahl von 20 Punkten gegeben hat, bei Robert Parker (persönlich) war dies bereits 206mal der Fall.

Das Weingut Wynns liegt in dem Anbaugebiet Coonawarra im Bundesstaat South Australia. Dieses Gebiet ist insbesondere durch seinen extrem eisenhaltigen, rötlich gefärbten Boden bekannt, den man im Weinbau Terra Rossa nennt und eine ganz besondere Stilistik in den Weinen zu Tage befördert.

Wynns wurde 1896 als erstes Weingut im Gebiet Coonawarra gegründet und entspricht somit nicht dem Bild, das man gemeinhin von Weingütern aus der „Neuen Welt“ vor Augen hat. Der heute empfohlene Cabernet Sauvignon wurde bereits als Jahrgang 1954 in die Flaschen gefüllt und ist seitdem – zumindest in Australien – unter dem Namen „Black Label“ wohlbekannt.

So ist es bei genauer Betrachtung auch wenig verwunderlich, dass sich Wynns nicht mehr mit den Problemen herumschlägt, die für viele Winzer in Australien aufgrund der klimatischen Verhältnisse herrschen.

Der „Black Label“ wurde aus den besten Cabernet-Sauvignon-Trauben (20-25% der Gesamtlese) vinifiziert, die Wynns‘ Coonawarra Estate in 2006 erntete und die 16 Monate im Eichenfass verbrachten. Dabei kam ein buntes Gemisch aus französischer und amerikanischer Eiche in unterschiedlichem Alter zum Einsatz (Französische Eiche: 35% neu, 29% ein Jahr alt und 15% zwei Jahre alt und älter; Amerikanische Eiche: 8% neu, 2% ein Jahr alt und 11% zwei Jahre alt und älter).

Die heutige Empfehlung geht nach langer Zeit einmal wieder stilistisch in eine ganz andere Richtung. Es ist ein Wein, der vor allem Einsteiger begeistern wird. Er ist einfach zu „verstehen“, denn er betört die Sinne mit sehr intensiven Aromen. Zwar machen dies viele australischen Shiraz und Cabernet Sauvignon, das wirklich Besondere des Wynns liegt aber in der Tatsache, dass er auch Finesse, Frische und Eleganz bereithält: Merkmale, die nicht viele Weine bieten, egal aus welchem Teil der Erde sie stammen.

Bitte nicht entgehen lassen: Der von mir recherchierte Händler ist nicht nur der einzige, der den Wein in Deutschland anbietet, sondern auch der kumulierte Flaschenpreis im 5+1-Paket ist in ganz Europa unschlagbar. Unbedingt kaufen.

2006 Wynns Coonawarra Estate Cabernet Sauvignon (Rotwein, Australien)

Auge: Sehr dunkles Rot.

Nase: Intensive, rote und auch schwarze Beerenaromen, Duft von Oliven, eine feine Minznote und Anklänge von Zedernholz.

Gaumen: Sehr köperreich mit dichtem Aroma von schwarzen Johannisbeeren.  Wieder ein wenig Minze und ein mit feinen Tanninen belegter, sehr langer Abgang.

Sonstiges: 100% Cabernet Sauvignon. Bis mindestens 2016 zu trinken. Enthält 14% Alkohol.

17-18/20 Punkte

(Quelle: Purple Pages, Jancis Robinson, Juli 2011)

Meine Einkaufsempfehlung:

Hawesko

6er-Paket: 59,50 EUR inkl. Versand (ca. 9,92 EUR / Fl.)

Zum Vergleich: Einzelflasche kostet 11,90 EUR zzgl. 11,90 Versandkosten

Ausverkauft!

(Achtung: Die Weinlakai-Aktion ist nur unter diesem Link zu finden)

Stand: 17.08.2011

Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

3 Kommentare

  1. Auch diese Empfehlung unterstreicht: auf die Tipps von Herrn Treppenhauer kann man sich uneingeschränkt verlassen. Ich hatte das Glück sechs Flaschen dieses Weins zu ergattern, mittlerweile scheint er bereits ausverkauft. Heute Abend habe ich die erste Flasche geöffnet, da ich verdammt neugierig war, ich wurde nicht enttäuscht. Ein sehr intensiver und gehaltvoller Cabernet, der nicht nur Einsteiger begeistern wird. Die intensive Frucht macht Spaß, lässt den Wein aber keineswegs irgendwie überladen erscheinen. Ein richtig guter Rotwein, das Preis-Leistungsverhältnis ist in dem Fall auch noch Klasse.
    Frage an Sie Herr Treppenhauer: Der Weinhändler bietet vom gleichen Weingut eine Cuvée aus Cabernet, Shiraz und Merlot aus dem Jahrgang 2007 an Können Sie zu diesem Wein etwas sagen?
    Beste Grüße Wolfgang Rommel

  2. Das mit dem „Ausverkauft“ stimmt nicht so ganz: Ich vermute, dass Hawesko das Angebot 5+1 zwecks Lagerräumung dieses relativ „alten“ Jahrgangs gemacht hat (Stichwort Kapitalbindung). Nachdem der „Weinlakai“ jetzt einen Nachfrageschub angestoßen hat, ist flugs der Preis erhöht worden, indem das (tolle) Angebot wieder durch den regulären Preis 11,90 zzgl. Versand ersetzt wurde.

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