Vorab entdeckt: genialer Brunello aus großem Jahr!

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2004 Poggio Il Castellare Brunello di Montalcino (Rotwein, Italien)

Die heutige Empfehlung wird erst in der April-Ausgabe des Wine Spectator offiziell veröffentlicht. Zufällig hat der Weinlakai entdeckt, dass die 2004er-Bewertungen für die Brunello di Montalcino bereits jetzt durch die Suchfunktion auf der Wine Spectator Website zu finden sind. Der "Poggio Il Castellare" wird hier von Italien-Experte James Suckling als "one of the undiscovered treasures of the vintage" bezeichnet. Wohl war, denn der Wein ist keiner der "üblichen Verdächtigen", aber mit 96 Punkten der Wein mit der zweithöchsten Bewertung überhaupt. Wenn man bedenkt, dass 2004 ein wirklich großer Jahrgang ist und ähnlich hoch bewertete Brunellos deutlich mehr kosten, kann man schon von einem erstaunlichen Angebot sprechen.

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Poggio Il Castellare

Was für die südliche Rhône 2007 ist und für das Bordeaux 2005, ist für Brunello di Montalcino mit Sicherheit der Jahrgang 2004: ein ganz großes Jahr.

Das in der Toskana gelegene DOCG-Gebiet produziert schon lange mit die besten Weine Italiens. Wie auch im Chianti, werden die Weine ausschließlich aus der Rebsorte Sangiovese gewonnen. Die Gegend liegt rund um die Stadt Montalcino (40 KM südlich von Siena) und das Wort Brunello, "kleine Schwarze", ist eine Anspielung auf die Rebsorte.

Die Weine sind in der Regel sehr körperreich, sehr dunkel in der Farbe und mit genug Tanninstruktur ausgerüstet, um ein langes Leben zu gewährleisten. Aber auch Frucht und eine tolle Frische sind in diesen Weinen vorhanden. Der Jahrgang 2004 wird insbesondere durch Anklänge von Himbeeren und Veilchen geprägt.

Die Brunello di Montalcino müssen – offiziellen Bestimmungen folgend – mindestens 4 Jahre reifen bevor sie verkauft werden. Drei Jahre davon muss der Wein im Fass verbringen. Die als Riserva eingestuften Weine müssen sogar 5 Jahre reifen. Eine längere Reifezeit wird bei keinem Wein Italiens verlangt.

Das Weingut Poggio Il Castellare ist eines von mehreren Weingütern in der Toskana, das sich im Besitz der traditionsreichen Winzer-Familie Baroncini befindet. Neben dem Brunello werden hier noch ein Grappa und ein einfacher "Rosso di Montalcino" hergestellt. Bei dem Brunello setzt man auf strenge Selektion und einen entsprechend geringen Ertrag – maximal 35 hl pro Hektar.

Die Sangiovese-Trauben für den Brunello von Poggio Il Castellare wachsen auf 250 bis 400 Metern Höhe. Nachdem sie bei voller Reife geerntet wurden, werden sie mit ausgesuchter Hefe fermentiert, verhältnismäßig lang auf den Schalen mazeriert und dann 3 Jahre in großen Bottichen aus slawonischer Eiche ausgebaut. Die übrige Reifezeit verbringt der Wein in der Flasche. Insbesondere dass der Wein nicht in den mittlerweile gängigen, kleinen Barriques ausgebaut wurde, verleiht ihm einen besonderen Charakter.

Noch ist der Hype um die 2004er Brunellos nicht vollends entbrannt. Meine Leser haben jetzt noch die Möglichkeit diesen Wein günstig zu erwerben bzw. ihn überhaupt noch zu bekommen. Eine tolle Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte!

2004 Poggio Il Castellare Brunello di Montalcino (Rotwein, Italien)

Auge: Sattes Rubinrot.

Nase: Getrocknete, dunkle Früchte, die an Datteln und Dörrpflaumen erinnern.

Mund: Körperreich mit einem dichten Gaumen voll reifer Frucht und seidigen Tanninen. Tiefgründig mit feinem Charakter.

Sonstiges: Besteht aus 100% Sangiovese. Am besten ab 2011 zu trinken.

96 Punkte

(Quelle: Wine Spectator, James Suckling, April 2009)


Meine Einkaufsempfehlung:

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27,90 EUR/Flasche (5,50 EUR Versandkosten, ab 300,- EUR frei Haus)

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ACHTUNG: Wird erst ab Ende nächster Woche (KW 14) ausgeliefert!

Stand: 23.03.2009. Nur solange der Vorrat reicht. Der Weinlakai übernimmt keine Verantwortung für die angegebenen Händler.

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8 Kommentare

  1. Alter Schwede, 96 Punkte für 27,60 € ab 2011 zu trinken … wer kann da noch widerstehen???
    wie wärs mit dem Weinlakaiindex
    Punkte / Preis x (1/Restjahre zur trinkempfehlung)
    96 / 27,60 x (1/2011-2009)= 0,1041667 WL Punkte. Wenn sich das mal nicht lohnt …..

  2. Es muss nicht immer Wein sein: Gastreview Hendricks Gin

    Gin kennen die meisten nur vom „Gin Tonic“ und die gepflegten Säufer unter uns aus dem Martini Cocktail und dem Gimlet. Gin hat historisch zu Recht seinen Ruf als Säufer Spirituose: im England (und Holland) des 18ten Jahrhundert war er der der Billig Schnaps, mit dem sich alle, also das Volk besoffen haben. Wacholderbeeren destilliert, keinerlei Fasslagerung, zum Teil wurde Gewürze zugesetzt, da die Engländer damals noch meinten, „Erträge der Kolonien“ zu verarbeiten gehöre zum guten Ton jeder Weltmacht.
    Heute ist spätestens seit dem Bombay Saphire (in der himmelblauen Flasche) Gin wieder in aller Munde, als Bombay Martini, Bombay crushed und anderen Variationen. Ein geschicktes Marketing, bei dem nach erwähnen sollte, dass dem Bombay Saphire die Eier zur besseren Vermarktung abgeschnitten worden sind, man hat ihn für den deutschen Markt von 47 % auf 40 % reduziert. Der Bombay ist damit so etwas wie eine BWL Studentin geworden: nett, immer adrett, aber langfristig belanglos.
    belanglos.
    Will der geübte Säufer hingegen die volle Wucht einer Pamela Anderson, greift er daher lieber zu Marken wie Tanqueray oder Finsbury Platinum. Doch Gottseidank finden wir bei den Damen nicht nur weißbebluste Studentinnen oder Rettungsschwimmerinnen in roten Swim-Suit, sondern auch vollendete Geschöpfe wie Marlene Dietrich. Und genau jetzt kommen wir zum Hendricks.

  3. Für mich hat sich der Beginn einer intensiven Affäre bereits mit dem ersten Duft nach dem Entkorken (nicht „Entschraubens“) des Hendricks angedeutet. Ein völlig natürlicher Wacholder Duft mit leichten Zitrusanklängen wehen einem schon fast entgegen. Nun, das ist bei guten Gins nichts ungewöhnliches, allerdings dreht sich beim Hendricks der Wacholderduft schnell hin zu Rosen und Gurken Noten. Und das ist nicht nur ungewöhnlich, sondern auch völlig ausgewogen, und eine perfekte Kombination an floralen Noten im Gin: So frisch, stets integriert, das man dazu geneigt ist, das Zeug in die Luftbefeuchtungsanlage zu gießen. Ein für Gin wirklich einzigartiges Geruchserlebnis.
    Man trinkt einen (trotz seiner 47%) leichten, fast zarten, aber trotzdem vollen Gin. Das ist bei Gin so etwas wie die Quadratur des Kreises. Aber auch die Komplexität des Geschmackes ist allerhöchste Güte. Dominieren anfangs am Gaumen Zitrus, Orangen und Koriandernoten, endet der lange Abgang mit frischen Gurkennoten.
    Normalerweise zeigt sich die Gin Qualität im Martini Cocktail. Vergessen Sie das für Hendricks. Bestellen Sie ihn pur 4 cl mit einem großen Eiswürfel, lassen Sie ihn leicht verwässern und riechen und genießen Sie.
    Parker würde, hätte er Kenntnis von Gin, Hendricks mit 102 von 100 Punkten bewerten. Hendricks kommt aus Schottland, die Destillatdämpfe werden durch einen Trage mit den floralen Komponenten gebracht, anstatt per Essenz zugemischt. Das fertige Destillat wird durch einen Gurkenbrei (mit Eis vermischt) gepresst, bei dem der Gin seinen typischen Geschmack erhält.

  4. @ MrPommery

    … auch wenn die Kommentare in Sachen Gin besser ihren eigenen Blog verdienten und hier eher unpassend wirken: Danke für den schön geschriebenen Bericht! Macht Lust auf den Stoff. Also, jetzt mal Weinlakai-Kompetenz an den Tag legen… wo gibt es den guten Stoff denn zu kaufen… und zwar möglichst günstig???
    Cheers,
    Der Weinlakai

  5. Gimlet und Les Galets

    …..ich gebe es zu ich liebe einen guten Gimlet , gutes Essen und guten Wein .
    Der Franzose Les Galets ist ein toller Wein und bezahlbar . Mich würde mal ein direkter Vergleich zu diesem Brunello reizen .
    Also muss ich wohl eine Flasche kaufen , soll aber erst in 2011 den Italiener aufmachen .
    Buona notte….

  6. Hendricks ist unter 23,- € für die 0,7 Liter Flasche preiswert. Hier eine web Adresse, bei der ich bisher nur untadelige Erfahrungen gemacht habe:
    http://www.champagner-express.de/info/Hendricks-Gin-Bottled-in-Scotland-0,7-Liter-p-278.html?OOSSID=260a00e36c98e80bebf79612f4ff58b4
    Herr Treppenhauer, der obige Artikel war eine nett gemeinte Ergänzung für diejenigen Weintrinker Ihres Blogs, die sich auch mal Spirituosen zuwenden. Ich kann das gerne ab und an mal wiederholen oder auch lassen, ganz wie Sie Ihren Blog gestaltet haben möchten.
    Der Hendricks hat übrigens 44 %. ich hin wohl an meiner Stammmarke Tanqueray London Dry fest, die ordentliche 47 % auf den Tisch bringt.

  7. Frage

    Zitat vom Blog nebenan:
    Im Hotel war eigentlich fast alles inklusive, außer Zigarren und Flaschenweine. Beim Blick auf die Weinkarte komme ich ins grübeln. Tippfehler oder steht da wirklich, dass eine Flasche Opus One 2003, Napa Valley 1084 US-Dollar und eine Flasche Chateau Lafite Rothschild 2004 Pantilat 1329 Dollar kostet. Ich werde gleich mal den Weinlakai fragen was einen so relative ‚jungen‘ Wein so teuer machen kann und ob er es wert ist.
    Danke
    Uwe Langhammer

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