Stein auf Holz aus Südafrika!

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2006/2007 Mulderbosch Chenin Blanc "Steen op hout" (Weißwein, Südafrika)

Jede Menge Weinländer fanden im Weinlakai bereits Beachtung – Südafrika wurde bislang sträflichst vernachlässigt. Daher nun ein ganz typischer Vertreter des Landes, ein Wein der dort meistangebauten Rebsorte "Chenin Blanc". Dass dies ein weißer Vertreter seiner Spezie ist hat etwas besonders Gutes, denn wer will schon in den aufkeimenden Grillgelagen des schönen Mai-Beginns nur mit Bier anstoßen? Ach ja, 90 Punkte bringt er beim Winespectator auf die Waage… für 8,50 EUR ein echter Sommerhit!

Mulderbosch

Das Weingut Mulderbosch sitzt in der Stadtgemeinde Stellenbosch, die
für den Weinexport weltbekannt ist. In der bereits 1679 von Europäern
gegründeten Gemeinde gibt es allein 120 Weingüter. Das touristische
Angebot in dieser landschaftlich herrlichen Gegend ist dementsprechend.
So wundert es nicht, dass die 106.000 Einwohner zählende Gemeinde rund
140 Restaurants und 3.000 Betten bereithält.

Chenin Blanc ist in Südafrika so etwas wie Riesling in Deutschland. Er wird in großem Stil und in unterschiedlichsten Qualitäten angebaut. Kurios: Man entdeckte erst Mitte der Sechziger Jahre, dass es sich bei dieser Rebsorte um Chenin Blanc handelte. Sie kam irgendwann aus Frankreich nach Südafrika und trug fortan einen anderen Namen, nämlich "Steen", also Stein. Aus diesem Grund auch der Name des empfohlenen Weines, kombiniert mit der Anspielung auf die Reifezeit im Holz.

Chenin Blanc wird in Frankreich hauptsächlich in der Loire-Region angebaut. Hier wird er für zahlreiche, teils hochkarätige Weine eingesetzt. Er kommt sowohl bei trockenen Weinen als auch bei Süß- und Schaumweinen zum Einsatz. Duch seine spritzige Säure gibt es in der Regel keinen reinsortigen Chenin Blanc – meist wird er mit einer etwas weicheren Rebsorte verschnitten.

Der Chenin Blanc "Steen op hout" von Mulderbosch ist sowohl ein hervorragender Essensbegleiter als auch ein toller Wein zum "Pur-Trinken". Seine vielfältigen Fruchtaromen machen Spaß und regen zum "Früchte raten" an.

Wenn man den Wein tatsächlich beim Grillen einsetzt, empfehle ich dazu ein gegrilltes Thunfisch-Steak oder ein Hähnchenfilet mit Zitronen- oder Kräutermarinade… yummy! Falls nicht zur Hand, ist jegliches helles Fleisch sehr gut geeignet. Das blutige T-Bone-Steak sollte bis zur nächsten Rotwein-Empfehlung beim Metzger bleiben.

Auch wenn Chenin Blanc ein deutliche Säurekomponente hat, ist es kein "saurer" Wein. Sein Restzuckergehalt von 6,5g/l ist für einen trockenen Wein bereits recht hoch und formt so einen schönen Kontrast zur spritzigen Säure. Hinzu kommt die Reifezeit im Barrique, die für zusätzlichen "Schmelz" sorgt. Zu guter Letzt wurde noch 8% Sauvignon Blanc beigemischt, um das Aromaprofil abzurunden.

Der empfohlene Händler hat von dem 2006er nur noch einen kleinen Restbestand. Nicht weiter schlimm, denn auch der 2007er wurde diesen Monat vom Wine Spectator mit 89 Punkten gekrönt.


2006/2007 Mulderbosch Chenin Blanc "Steen op hout" (Weißwein, Südafrika)

Auge: Blasses Gelb mit einem leichten Grünstich.

Nase: Dosen-Ananas, Guave, Litchis, Zitronenschale, Kamille und Pfirsich.

Mund: Frisch, rassig, tolle Mineralität, tropische Früchte mit Nuancen von Muskat und Nelken. Sehr elegant und gut balanciert, aber mit Kraft im langen und klaren Abgang.

Sonstiges: Sofort zu trinken. Besteht aus 92% Chenin Blanc und 8% Sauvignon Blanc.

90 bzw. 89 Punkte

(Quelle: James Molesworth, Wine Spectator, Oktober 2007 / April 2008: 90 Punkte / 89 Punkte)


Meine Einkaufsempfehlung:

Capewineland (2006: 27 Flaschen, 2007: 376 Flaschen)

8,50 EUR/Flasche zzgl. 6,00 EUR Versandkosten (ab 150 EUR frei, Mindestbestellwert 25,00 EUR)

Hier geht’s zum Wein!
Unter "Weißwein" und "Chenin Blanc"

Stand: 08.05.2008. Nur solange der Vorrat reicht. Der Weinlakai ist nicht für die empfohlenen Händler verantwortlich.

Händler
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29 Kommentare

  1. Dear twister

    kriege immer Kopfweh…nein ein Kaese Fondue kannst nicht ohne Weisswein und Basler Kirsch machen…dazu trinken kannst natuerlich schon einen roten…

  2. Tilly, mir schwant Fürchterliches!

    Ich glaube, der liebe Twister kauft sich das fertige Fondue aus dem Kühlregal, und dazu braucht man natürlich keinen Wein…

  3. Leute

    ISCH läbe in der Schweiz… Dass das mal klar ist. NEIN, ich hab im Läbe noch kein Fertigfondue gekauft. Ich dachte an dasa klassische Ölfondue und habe mich gefragt wieso das nur mit Weisswein gehen soll. Hatte nicht an Käsefondue gedacht, sorry mein Fehler, das geht wirklich nur mit Weisswein, aber auch sehr gut ohne Kirsch.

  4. Dear twister

    ich bin gebuertiger Schweizer…ja fuer ein fondue bourgignonne brauchts keinen Weisswein…nein den Kirsch brauchst du um das Maizena aufzuloesen…und das Maizena brauchst du damit sich das Fondue nicht „scheidet“…uebrigens ich geb immer eine kleine ganz fein gehackte Zwiebel und eine ganz fein gehackte Knoblauchzehe dazu…probiers mal…

  5. Dear Tobias

    sorry…aber ueberall wo ich poste kommts dann immer wieder auf Essen raus…weiss auch nicht warum…aber irgendwie geht natuerlich guter Wein und Essen zusammen…

  6. Fondue Bourguignonne

    ist eine feine Sache wenn man die Saucen selber frisch zubereitet. Wenn Kaesefondue richtig geruehrt wird kann man auf Maizena verzichten, es scheidet sich nichts. Feingehackte Zwiebeln sind ein guter Tip,(etwas Kuemmel ebenso), den Knoblauch benutzen um den caquelon vorher kraeftig auszureiben. Eine interessante Note gibt auch ein Schuss Anisschnaps.
    Salü!

  7. @ tilly

    Na dann ist mir ja auch klar, warum Du sofort an Käsefondue gedacht hast. Einen lieben Gruss aus Deinem Heimatland.. 🙂
    Knoblauch ja (zum einreiben der Schüssel) Zwiebel habe ich noch nicht probiert. Die Stärke habe ich bislang auch immer ohne Kirsch reinbekommen. Stehe nicht auf harte Sachen und selbst das Aroma von Kirsch bereitet mir Unbehagen. Meine Gäste haben sich aber noch nie beschwert.
    P.S. „Du wirst mir immer sympathischer“ aus dem anderen Blog war NICHT ironisch gemeint. Ich glaube da hat sich ein Missverständnis eingeschlichen. Gruss twister

  8. Dear labamba

    weisst du Maizena ist nur ein gestrichener Teeloeffel voll…aber du kannst natuerlich den Kirsch ohne weiteres durch Wodka ersetzen…ich steh auf Wiborawa…natuerlich hast du recht mit dem Kuemmel…versuch aber zusaetzlich noch 2 3 Reiber Muskatnuss…

  9. Dear twister

    weisst wenn wir Schweizer Fondue sagen ist natuerlich immer Kaese Fondue gemeint…ansonsten praezisieren wir…wie bourgouignonne oder chinoise oder chocolat…aber versuchs mit dem fein gehackten Knoblauch…und eben wie gesagt versuchs doch mal mit Wodka…du weisst doch – klassisch ist, jeder hat noch ein „mini Quaquelot“, in dem entweder Kirsch oder Wodka ist…Brotwuerfel anfeuchten und dann ins Fondue tunken…ich mein man muss sich nicht daran halten, aber wir trinken normalerweise den selben Wein, den wir fuers Fondue genommen haben…nein nein, das mit dem immer „sympathisher“ habe ich durchaus positiv genommen…uebrigens ich nehme jetzt mal an du treibst dich im Raum Zuerich herum…rgds

  10. Kulturelle Differenzen

    Ich bin im Schwabeländle gross geworden und hatte sehr selten Kontakt mit Käsefondue vor dem Umzug in die Schweiz. Deswegen springt bei mir Fondue mir immer bourgouignonne (wie die schweizer sagen) in den Sinn. Ja Du hast Recht Raum Zurich, rechte Seite (Du weisst was gemeint ist).
    Lieben Gruss

  11. Dear friends,

    es heisst natuerlich „bourguignonne“ und die Schweizer haben das franzoesische Burgund ganz frech eingemeindet. Trotzdem lecker.

  12. Ohh o

    Da legt labamaba wieder schmerzlich den Finger in die Wunde bzw. auf das o das sich doch tatsächlich zusätzlich eingeschmuggelt hat. Er hat natürlich Recht ich bitte mir das Recht der Ausländer aus noch dazu lernen zu müssen und wollen.
    Trotzdem sehr lecker, wenn nur die Bude danach nicht so stinken würde. Chinoise (hoffentlich stimmt DAS jetzt) gibt halt immer ein etwas lasches Ergebnis (gekochtes Fleisch näää, ausser bei Ochsenschwanz) und nach Käsefondue kannst Du eigentlich den Abend nur noch saufend auf dem Sofa verbringen in der Hoffnung, dass der Stein im Magen sich bald auflöst.
    Deswegen gibt es heute abend Zitronenhähnchen aus dem Wok, sehr lecker, nicht schwer und fix gemacht. Rezept auf Anfrage…….

  13. Lieber Herr Treppenhauer, können Sie dieser Entwicklung

    noch widerstehen?
    Wir haben ihn, den Koch-Blog – passend zum Wein.
    Ich finde, da passt dieses Thema mindestens so gut hin wie zu den Bildern der schönen Beatrice und der Mutti aus dem Hintergrund. HiHi
    Ich habe so ein Gefühl, dass alle die Leutchen, die hier was herzliches/ironisches/heftiges oder sonstwie pfiffiges zu melden haben, auch von der seeligmachenden Kochkunst etwas verstehen. Oder sich davon bezaubern lassen.
    Tilly: Zitronenhähnchen, gut gemacht, eine Köstlichkeit.
    Gulaschrezepte – mir läuft das Wasser aus den Augen.
    Und diese Nacht: Kommen wir nach Hause, das schöne Vitello tonato leider natürlich auf dem Fest restlos verputzt, erscheint Hilde an der Türe und begehrt dringend Einlass. In der Küche war diese Katze kaum noch zu bremsen, so sehr war sie hinter der leeren Schüssel her. So, haben wir ihr noch einen Löffel zusammengekratzt, hat sie ihn verputzt, und – wieder raus, diese Nacht gehört ihr. Ach, Hilde…

  14. Als (wahrscheinlich) einziger Gastronomie-Profi

    in dieser Runde darf man schon gelegentlich einige Worte einstreuen. Und zum Gulaschrezept ein kleiner Trick: die Fleischwuerfel rundum mit Mehl bestaeuben und von allen Seiten kurz anbraten. Erst dann zu den goldgelb geroesteten Zwiebeln und den anderen Zutaten geben. Ein saftigeres Resultat!

  15. @labamba

    Also nach dem zu urteilen was Tilly so von sich gibt ist er zumindest semiprofessionel.
    P.S. Ich stimme auch für den Kochblog…. Und dann treffen wir uns alle bei labamba im Restaurant und essen die leckersten Rezepte… würde ich vorschlagen… und Tobias bringt dann den Wein mit… gesponsort von einem edlen Weingut, denn es gibt eine ausführliche Besprechung des Gelages im nächsten Blog, Fotos macht Bea, den Artikel schreibt Georg, für die Sicherheit zeichnet Tilly verantwortlich, leichtschwer bringt Hilde mit, Organisation mache gerne ich…. Mahlzeit hehe

  16. Die Bürotussies???

    Oder lieber die Pornomäuse? Da müssen wir Sie fragen wer sympathischer ist. Ich vermute Sasha Grey und Konsorten. Fotos kann sie dann ja immer noch machen. Werden dann wahrscheinlich auch etwas knackiger wenn die Mädels dabei sind. 🙂

  17. Dear labamba

    oh wo fang ich jetzt bloss an…da hab ich ja wieder mal was angestellt…jawohl, die eidgenoessische Rasselbande ist dem armen Karl fuerchterlich and die Karre gefahren und haben ihn dann in Murten sogar noch ermordet…und jawohl…waehrend die Zwiebel geroestet wird, werden die Fleischwuerfel (jawohl Wuerfel) in einem Skillet caramelisiert und dann mit Mehl bestaeubt und ganz wenig weiter geroestet…uebrigens die Zwiebel muss mehr als goldbraun geroestet sein…wenigstens fuer das Rezept meiner Ex-schwiegermutter…

  18. Dear labamba

    du hast recht…hauptberuflich war ich engineer…kochen hab ich von meiner Mama…die allerdings war Profi…ich hab mal Kevin vom Killyhevlyn in Enniskillen…der beste Currykoch Irlands…mit meinem Curry geschlagen…Curry hab ich allerdings nicht von Mama gelernt…

  19. Dear twister

    wenn dir das (Kaese)Fondue schwer aufliegt, trink halt Schwarztee mit ein paar Zitronenspritzer dazu…auch ein Fencheltee hilft…beim Chinoise musst du natuerlich die „Bruehe“ entsprechend wuerzen…bei den Saucen ist spezielle Kreativitaet verlangt…hab ich jetzt noch was ausgelassen???

  20. Sind wir noch bei afrikanischem Wein?

    Da gibts auch großartigste Rote, z.B. den 2005er Merlot des Weinguts „Fraai Uitzicht 1798“. Auf dem deutschen Markt hab ich den allerdings nicht gefunden; dafür den 2003er, den ich aber noch nicht probiert habe. Sollte er auch nur annähernd so gut sein wie der 2005er, ist der Preis von ca. 20 Euronen ein (für den Weinfreund fantastischer) Witz…

  21. Barrybaer,

    habe vom Merlot des Weinguts Fraii Uitzicht den Jahrgang 04 probieren können. Er ist sauber und fruchtbetont, aber absolut langweilig weil characterlos. Der südafrikanische Weinpapst Platter bewertet diesen Wein jährlich zwischen drei und 3,5 Sternen, also absolutes Mittelmaß. Die 20 € sind zu viel Geld für das Ding, für weniger Geld gibts in Südafrika viel besseres. Der Preis dürfte davon herrühren, dass es sich um ein kleines Weingut handelt, dem ein gehobenes Guesthouse mit entsprechend zahlungskräftigem internationelen Klientel angeschlossen ist. Wahrscheinlioch hast Du ihn dort auf der Terasse im Anblick des Sonnenuntergangs über der südafrikanischen Steppe genossen um zu diesem Urteil zu gelangen 😉

  22. Im no qualified, however I feel you merely made the top point. You naturally know very well what you’re discussing, and I can in fact get behind that. Thanks for remaining so upfront and so truthful.

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